Ausland

Entführte Helfer in Nigeria von Extremisten getötet

  • Donnerstag, 23. Juli 2020
Nigerias Präsident Muhammadu Buhari (links) /picture alliance, AA, Minasse Wondimu Hailu
Nigerias Präsident Muhammadu Buhari (links) /picture alliance, AA, Minasse Wondimu Hailu

Abuja – In Nigeria sind fünf zuvor entführte humanitäre Helfer von Extremisten getötet worden. Präsident Muhammadu Buhari verurteilte die Tötung der fünf Menschen im Bun­desstaat Borno im Nordosten des Landes und machte die Terrorgruppe Boko Haram dafür verantwortlich, wie Regierungssprecher Garba Shehu gestern Abend mitteilte.

Demnach arbeiteten die Helfer unter anderem für die Organisationen International Res­cue Committee (IRC) und Action Against Hunger sowie eine staatliche Nothilfeorganisati­on.

Die NGO-Mitarbeiter wurden im vergangenen Monat entführt, als sie entlang einer Haupt­straße von Monguno nach Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno, fuhren, wie Edward Kallon, der humanitäre Koordinator der UN in Nigeria, mitteilte.

„Dies ist tragischerweise nicht die erste Tötung von entführten humanitären Helfern“, sagte Kallon, und rief alle bewaffneten Gruppen dazu auf, Zivilisten und Entwicklungs­helfer nicht anzugreifen.

„Wir sind zutiefst traurig und untröstlich“, hieß es in einer Mitteilung des IRC. Demnach musste der IRC-Mitarbeiter, der getötet wurde, selbst einst fliehen und wollte dennoch das Leid von Kindern bekämpfen. Die Organisation verurteilte die „barbarische“ Tat und „sinnlose Hinrichtung“.

Auch Ärzte ohne Grenzen verurteilte die Tötung. Man sei „erschüttert, diese schreckliche Nachricht zu hören“, sagte Christos Christou, internationaler Präsident von Ärzte ohne Grenzen. In Solidarität spreche man Familine, Freunden und Kollegen der Opfer ein tief empfundenes Beileid aus.

Ärzte ohne Grenzen wies darauf hin, dass es nicht das erste Mal gewesen sei, dass man habe erleben müssen, dass in Borno Helfer absichtlich ins Visier genommen und hinge­richtet worden seien. Die Organisation forderte alle Konfliktparteien dazu auf, dafür zu sorgen, dass die bedürftige Bevölkerung sicheren und ungehinderten Zugang zu dringend benötigter und lebensrettender humanitärer Hilfe hat.

In Nigeria terrorisiert Boko Haram seit Jahren die Bevölkerung. Die Fundamentalisten haben Zehntausende Menschen getötet und Millionen aus ihrer Heimat vertrieben. Vor einigen Jahren spaltete sich eine Gruppe von Boko Haram ab und schwor der Terrormiliz IS die Treue, die Gruppe ist als Westafrika-Ableger des Islamischen Staats (ISWAP) be­kannt.

Es war zunächst unklar, welche der beiden Gruppen für die Tötung der Helfer verant­wortlich ist.

dpa

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