Erfindung soll Menschen in Entwicklungsländern Zugang zu Toiletten ermöglichen

Tokio – Lixil, ein japanischer Hersteller von Haushaltsgeräten, hat eine Billigtoilette entwickelt, die Millionen von Menschen in armen Ländern Zugang zu sanitären Anlagen ermöglichen könnte. Die Erfindung soll nun gemeinsam mit dem Kinderhilfswerk Unicef in Entwicklungsländern vertrieben werden, wie gestern verkündet wurde.
Unicef wolle die Latrine „Sato“ unter anderem in Äthiopien, Kenia und Tansania vorstellen, erklärte Lixil-Chefin Kinya Seto. Ziel sei es, bis 2012 250 Millionen Menschen Zugang zu einer sauberen und sicheren Toilette zu ermöglichen. Nach Angaben von Unicef haben derzeit 2,3 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu einfachen sanitären Einrichtungen.
Darunter seien etwa 892 Millionen Menschen, denen keine andere Möglichkeit bleibe, als ihr Geschäft unter freiem Himmel zu verrichten. „Das nimmt den Menschen ihre Würde, es macht sie anfällig für lebensbedrohliche Krankheiten“, erklärte Shanelle Hall, die stellvertretende Geschäftsführerin von Unicef, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Lixil. „Tatsächlich führen verschmutztes Wasser, schlechte sanitäre Anlagen und mangelnde Hygiene jeden einzelnen Tag zum Tod von rund 800 Kindern unter fünf Jahren“, betonte Hall.
Lixil zufolge sind seit „Satos“ Markteinführung im Jahre 2013 bereits 1,8 Millionen Exemplare der Spezialtoiletten in 15 Ländern verkauft worden. Die Latrine von Lixil kostet nur einige Euro und beinhaltet eine selbstschließende Falltür, die krankheitsübertragendes Ungeziefer abhalten und unangenehme Gerüche einschließen soll.
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