Erfolg von Darmkrebsoperationen steigt mit höheren Fallzahlen

Köln – Bei Darmkrebsoperationen besteht ein positiver Zusammenhang zwischen Leistungsmenge und Behandlungsqualität – auf Krankenhausebene sowie auf Ebene der Ärzte. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einem neuen Rapid Report.
Seit 2003 setzt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) für bestimmte planbare stationäre Leistungen verbindliche Mindestmengen für Krankenhäuser fest: Diese dürfen diese Leistungen nur dann abrechnen, wenn die erforderliche Mindestmenge im jeweils nächsten Kalenderjahr aufgrund berechtigter Prognosen voraussichtlich erreicht wird.
Für die Chirurgie kolorektaler Karzinome gilt im Augenblick noch keine jährliche Mindestmenge. Im Juni 2022 beauftragte der G-BA das IQWiG, einen Rapid Report zum „Zusammenhang zwischen Leistungsmenge und Qualität des Behandlungsergebnisses bei der Chirurgie kolorektaler Karzinome“ zu erstellen. Die Arbeitsgruppe des IQWiG hat dazu 19 retrospektive Kohortenstudien ausgewertet, die auf Routinedaten beruhen.
Am häufigsten untersuchten die eingeschlossenen Studien die Leistungsmenge pro Krankenhaus: Sie fanden für neun untersuchte Zielgrößen einen Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses zugunsten der Krankenhäuser mit höherer Leistungsmenge.
Dies betraf unter anderem die kurz- und die langfristige Sterblichkeit, die Gesamtkomplikationen, das Nierenversagen, die Kontinenzerhaltung, die Krankenhausaufenthaltsdauer und die Re-Intervention.
Auf der Arztebene fand das Wissenschaftlerteam in den ausgewerteten Studien für drei von sechs untersuchten Zielgrößen einen Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses: für die kurzfristige Mortalität, für die Kontinenzerhaltung und für die Krankenhausaufenthaltsdauer.
Auch auf der Ebene der Kombination der Leistungsmenge von Krankenhaus und Ärztin oder Arzt fand das IQWiG-Team für drei von vier untersuchten Zielgrößen einen Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses zugunsten höherer Fallzahlen.
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