Vermischtes

Ermittlungen nach Tod eines Psychiatrie­patienten am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

  • Montag, 29. April 2019
UKE-dpa
/dpa

Hamburg – Nach dem Tod eines Psychiatriepatienten im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ermittelt nun die Mordkommission. Der 34-Jährige aus Kamerun war am Ostersonntag von Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes fixiert worden und hatte dabei das Bewusstsein verloren.

Am vergangenen Freitag ist der Patient auf der Intensivstation gestorben, teilte das UKE mit. Staatsanwaltschaft und Mordkommission ermitteln nun wegen des Verdachts der Kör­perverletzung mit Todesfolge. Die Bürgerschaftsfraktion der Linken hat eine voll­­stän­dige Aufklärung des Falls gefordert.

Bereits zuvor hatte die Polizei gegen die Ärztin und die drei Mitarbeiter des Sicherheits­diens­tes Ermittlungen eingeleitet. Der Leichnam soll jetzt obduziert werden, um die ge­naue Todesursache zu klären. „Das Ergebnis fließt maßgeblich in die weiteren Ermittlun­gen ein“, sagte ein Polizeisprecher gestern. Zu den Motiven und zu Medienberichten, wo­nach die Mitarbeiter des Sicherheitsdientes brutal vorgegangen sein sollen, wollte die Polizei sich nicht äußern.

Das UKE sprach von einem „medizinischen Zwischenfall“. „Der Patient hatte sich der An­ordnung der Unterbringung widersetzt und musste von dem zwischenzeitlich hinzugeru­fenen Sicherheitsdienst des UKE fixiert werden, als er aus bisher ungeklärten Umständen zusätzliche medizinische Hilfe benötigte.“ Weitere Aussagen wollte das Krankenhaus auf­grund des Patientenschutzes sowie der laufenden Ermittlungen nicht machen.

Die Linken in der Hamburger Bürgerschaft forderten eine Aufklärung des Falls. „Wir sind entsetzt über den Tod des 34-jährigen Patienten. Mein Beileid und Mitgefühl gelten der Familie des Verstorbenen. Der schwerwiegende Vorwurf der unverhältnismäßigen Ge­walt­anwendung mit Todesfolge muss vollständig aufgeklärt werden“, sagte der gesund­heitspolitische Sprecher Deniz Celik.

Auch Zwangsmaßnahmen und der Einsatz von Sicherheitsleuten in den Hamburger Kli­ni­ken gehörten auf den Prüfstand. „Daher fordern wir, dass sich der Gesundheitsausschuss in der kommenden Sitzung unter Beteiligung der Verantwortlichen des UKE mit diesem Vorfall befasst“, sagte Celik.

dpa

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