Ausland

Erneut streiken Ärzte in Südkorea gegen Reformpläne

  • Donnerstag, 27. August 2020
/picture alliance, Yonhap, AP, Lim Hun-Jung
/picture alliance, Yonhap, AP, Lim Hun-Jung

Seoul – Trotz Warnungen der Regierung sind in Südkorea erneut Tausende Ärzte in einen Streik getreten. Mit ihrer für drei Tage geplanten Aktion wollen sie ihrem Widerstand ge­gen die Reformvorhaben für das Gesundheitswesen einschließlich einer Ausweitung der Studienplätze im Fach Medizin Nachdruck verleihen.

Die Regierung ordnete gestern angesichts der zuletzt deutlich gestiegenen Corona­fall­zahlen an, dass alle streikenden Ärzte im Großraum Seoul an ihren Arbeitsplatz zurück­keh­ren sollten.

Wer sich als Arzt der Anweisung widersetze, drohe eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren, eine Geldstrafe von bis zu 30 Millionen Won (21.400 Euro) oder der Verlust der Zulass­ung, sagte Gesundheitsminister Park Neung Hoo.

Es ist bereits die zweite Streikaktion des Ärzteverbands KMA in diesem Monat. Zudem befinden sich bereits seit Ende der vergangenen Woche Tausende von Medizinern in der Ausbildung sowie Assistenzärzte in einem Streik.

Der jüngste Streik habe bereits Störungen bei der medizinischen Versorgung verursacht, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap.

Angesichts der Coronapandemie hatte die Regierung erklärt, durch eine großzügigere Studienplatzzulassung könne in den nächsten zehn Jahren die Zahl der Ärzte um 4.000 erhöht werden.

Die Ärzteverbände äußerten sich jedoch besorgt, die Sicherheit der Patienten könne da­durch gefährdet werden. Auch fürchten sie einen stärkeren Wettbewerb. Zudem fordern sie, dass die Regierung ihre Pläne zur Einrichtung öffentlicher Medizinhochschulen fallen lasse.

dpa

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