Erstmals vietnamesische Pflegeauszubildende in Rostock

Rostock – An der Universitätsmedizin Rostock sind 20 vietnamesische Pflegeauszubildende offiziell begrüßt worden. Für die 16 Frauen und vier Männer beginne nun eine dreiwöchige Berufsschulphase, anschließend starte die Praxis auf den verschiedenen Klinikstationen. Wie der Pflegevorstand der Klinik, Annett Laban, sagte, dauert die Ausbildung drei Jahre, im vergangenen Jahr hatten sie bereits einen Sprachkurs in Vietnam absolviert.
Die jungen Leute sind bereits ausgebildete Pflegefachkräfte, die Ausbildung in Vietnam sei jedoch nicht mit der in Deutschland vergleichbar, sagte Laban. Viele Aufgaben der hiesigen Pflege, auch die Verpflegung der Kranken, übernähmen in Vietnam traditionell Familienangehörige. Deshalb lägen die Ausbildungsschwerpunkte in Vietnam beispielsweise in der traditionellen Medizin in der Behandlungspflege, aber auch im Unterricht zum Marxismus-Leninismus.
Größere Schwierigkeiten bei der Integration auf den Stationen und im Umgang mit den Patienten erwarte Laban nicht. Dies zeigten die bisherigen Erfahrungen mit ausländischen Pflegekräften, zudem sei die Beschäftigung von ausländischen Ärzten in Kliniken gelebter Alltag.
Die Bemühungen der Uniklinik zur Gewinnung von Pflegekräften sind in ein Modellvorhaben des Bundeswirtschaftsministeriums und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) eingebunden. Wie Kristina Heinkele von der GIZ sagte, gibt es gleiche Projekte in Berlin, Frankfurt am Main, Mainz und Alzey (Rheinland-Pfalz) mit insgesamt 80 jungen Vietnamesen.
Heinkele berichtete von großen Erwartungen der Vietnamesen. Für viele sei es das erste Mal, dass sie außerhalb ihres Heimatlandes seien. Es sei nun eine wichtige Aufgabe für alle Beteiligten in Rostock, die jungen Leute zu begleiten und eine positive Willkommenskultur zu schaffen. „Einen ersten Moment zum Staunen hat es schon bei der Ankunft im Flughafen Berlin gegeben, als die Rolltreppen und Aufzüge nicht funktionierten“, sagte Heinkele.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: