Erwerbsminderung bei Rheuma oft vermeidbar

Berlin – Eine Rehabilitation und eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes könnten laut der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) oft dazu beitragen, dass Patienten mit rheumatischen Erkrankungen arbeitsfähig bleiben.
In Deutschland leiden laut Fachgesellschaft 0,8 Prozent der Erwachsenen an einer rheumatoiden Arthritis. Ebenso häufig ist die ankylosierende Spondylitis, auch Morbus Bechterew genannt.
Beide Erkrankungen können laut der DGRh gut behandelt werden. „Im optimalen Fall können die Patienten bis zum Rentenalter berufstätig bleiben“, erklärte der Präsident der Fachgesellschaft, Hendrik Schulze-Koops.
Aber noch immer müssten zu viele Patienten ihren Beruf frühzeitig aufgeben. Bei der rheumatoiden Arthritis sei dies bei bis zu fünf Prozent der Betroffenen bereits in den ersten zwei Jahren nach der Diagnose der Fall. Patienten mit Bechterew arbeiteten durchschnittlich länger.
Dennoch: „Bei mehr als der Hälfte der Patienten kommt es im Verlauf der Erkrankung zu relevanten Einschränkungen bei der beruflichen Teilhabe“, sagte Dirk Meyer-Olson, Sprecher der Kommission Rehabilitation, Physikalische Therapie und Sozialmedizin der DGRh.
Die Fachgesellschaft weist daraufhin, dass die Therapie mit modernen Rheumamedikamenten das Voranschreiten der Krankheit oft wirkungsvoll verhindert. „Wir müssen aber erkennen, dass wir die berufliche Teilhabe nicht bei allen Patienten mit Medikamenten allein erhalten können“, sagte Meyer-Olson.
Die Fachgesellschaft setzt daher auch auf Reha und eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes und fordert Rheumatologen auf, dies aktiv anzusprechen. „Hier sind alle Rheumatologen aufgefordert, zu erkennen, wann der Zeitpunkt für eine Reha-Behandlung bei einem Patienten gekommen ist. Die Initiative zur Reha-Behandlung sollte nicht allein vom Patienten oder Hausarzt ausgehen“, sind sich Schulze-Koops und Meyer-Olsen einig.
Im Anschluss an eine Reha sei es zudem oft nötig, den Arbeitsplatz umzugestalten. Die DGRh beteiligt sich daher an der Initiative RheumaPreis. Er zeichnet innovative Konzepte für den Umgang mit Rheuma in der Arbeitswelt aus wird jährlich an bis zu drei Arbeitnehmende mit Rheuma sowie ihre Arbeitgeber vergeben.
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