Ärzteschaft

Erwerbsminderung bei Rheuma oft vermeidbar

  • Mittwoch, 17. Juni 2020
/Patcharin, stock.adobe.com
/Patcharin, stock.adobe.com

Berlin – Eine Rehabilitation und eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes könnten laut der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) oft dazu beitragen, dass Patienten mit rheumatischen Erkrankungen arbeitsfähig bleiben.

In Deutschland leiden laut Fachgesellschaft 0,8 Prozent der Erwachsenen an einer rheu­matoiden Arthritis. Ebenso häufig ist die ankylosierende Spondylitis, auch Morbus Bech­te­rew genannt.

Beide Erkrankungen können laut der DGRh gut behandelt werden. „Im optimalen Fall können die Patienten bis zum Rentenalter berufstätig bleiben“, erklärte der Präsident der Fachgesellschaft, Hendrik Schulze-Koops.

Aber noch immer müssten zu viele Patienten ihren Beruf frühzeitig aufgeben. Bei der rheu­matoiden Arthritis sei dies bei bis zu fünf Prozent der Betroffenen bereits in den ers­ten zwei Jahren nach der Diagnose der Fall. Patienten mit Bechterew arbeiteten durch­schnittlich länger.

Dennoch: „Bei mehr als der Hälfte der Patienten kommt es im Verlauf der Erkrankung zu relevanten Einschränkungen bei der beruflichen Teilhabe“, sagte Dirk Meyer-Olson, Spre­cher der Kommission Rehabilitation, Physikalische Therapie und Sozialmedizin der DGRh.

Die Fachgesellschaft weist daraufhin, dass die Therapie mit modernen Rheumamedika­menten das Voranschreiten der Krankheit oft wirkungsvoll verhindert. „Wir müssen aber erkennen, dass wir die berufliche Teilhabe nicht bei allen Patienten mit Medikamenten allein erhalten können“, sagte Meyer-Olson.

Die Fachgesellschaft setzt daher auch auf Reha und eine Umgestaltung des Arbeitsplat­zes und fordert Rheumatologen auf, dies aktiv anzusprechen. „Hier sind alle Rheumato­logen aufgefordert, zu erkennen, wann der Zeitpunkt für eine Reha-Behandlung bei ei­nem Patienten gekommen ist. Die Initiative zur Reha-Behandlung sollte nicht allein vom Patienten oder Hausarzt ausgehen“, sind sich Schulze-Koops und Meyer-Olsen einig.

Im Anschluss an eine Reha sei es zudem oft nötig, den Arbeitsplatz umzugestalten. Die DGRh beteiligt sich daher an der Initiative RheumaPreis. Er zeichnet innovative Konzepte für den Umgang mit Rheuma in der Arbeitswelt aus wird jährlich an bis zu drei Arbeit­nehmende mit Rheuma sowie ihre Arbeitgeber vergeben.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung