Ethikrat fordert globale Regel für Keimbahneingriffe am Menschen

Berlin – Der Deutsche Ethikrat fordert eine internationale Debatte über Keimbahninterventionen beim Menschen. Der Deutsche Bundestag und die Regierung sollten dies anstoßen und so möglichst bald global verbindliche Regularien anstreben, teilte die Organisation heute in Berlin mit.
„Die technischen Möglichkeiten des Genom-Editings werfen komplexe und grundlegende ethische Fragen insbesondere dort auf, wo sie eingesetzt werden, um Veränderungen der menschlichen Keimbahn vorzunehmen", heißt es vom Ethikrat. Dabei sei die Forschung in manchen Staaten enorm schnell vorangetrieben worden.
Erhebliche Folgen
Das langfristige Ziel des Einsatzes von Genom-Editing in der menschlichen Keimbahn bestehe darin, Embryonen zu therapeutischen Zwecken genetisch zu verändern und somit Erkrankungsursachen in allen Zellen des Körpers zu beseitigen. Diese Veränderungen werde auch an potenzielle Nachkommen weitergegeben. Die Tragweite derartiger genetischer Manipulationen beim Menschen sei erheblich.
Der Ethikrat verabschiedete demnach einstimmig eine Ad-hoc-Empfehlung. Darin nennt er einige der zahlreichen noch offenen Fragen und möglichen Konsequenzen systematischer Genommanipulationen beim Menschen.
Die Institution rege zudem dazu an, dass auf der Ebene der Vereinten Nationen beispielsweise eine vorbereitende internationale Konferenz durchgeführt werden könnte, die global verbindliche Regularien oder völkerrechtlichen Konventionen diskutieren könnte.
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