EU-Behörden: Vollständige Impfungen wichtig für Delta-Schutz

Stockholm – Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC weist angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus auf die Bedeutung vollständiger Coronaimpfungen hin. Ein Befolgen des empfohlenen Impfverlaufs – im Falle der Mittel von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca also die Verabreichung von zwei Impfdosen – sei entscheidend, um vom höchstmöglichen Schutz vor dem Virus zu profitieren, teilte die in Stockholm ansässige Behörde gestern gemeinsam mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) mit.
Vorläufige Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass beide Dosen von Zwei-Dosen-Impfstoffen notwendig seien, um einen angemessenen Schutz vor der Delta-Variante zu erhalten. Man rufe die EU-Bürger auf, sich impfen zu lassen und an die empfohlene Anzahl an Impfdosen zu halten. Beim Mittel von Johnson & Johnson gilt eine Spritze als ausreichend.
Das ECDC geht davon aus, dass die zunächst in Indien aufgetretene und ansteckendere Delta-Variante B.1.617.2 bis Ende August 90 Prozent aller Coronaneuinfektionen in der EU ausmachen wird. Dass die EU-Staaten ihre Impfkampagnen beschleunigen und Immunitätslücken so schnell wie möglich schließen, sei deshalb essenziell wichtig.
Auch zum Vorgehen mehrerer Länder, bei der zweiten Coronaimpfung in bestimmten Fällen ein anderes Mittel zu nehmen als bei der ersten, äußerten sich die beiden Behörden. Es gebe gute wissenschaftliche Gründe dafür, zu erwarten, dass diese Strategie sicher und effektiv sei. Darüber hinaus könnte dieser Weg ermöglichen, dass die Bevölkerung schneller geschützt sei und verfügbare Impfmengen besser genutzt werden könnten.
Momentan befänden sich EMA und ECDC aber nicht in einer Position, um definitive Empfehlungen zum Gebrauch verschiedener Impfstoffe für die zweite Dosis auszusprechen. Es sei außerdem auch noch zu früh, um zu bestätigen, ob und wann eine zusätzliche Auffrischdosis für den Coronaschutz notwendig sei.
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