EU-Kommission vertagt Glyphosat-Entscheidung wegen Brexit-Votum
Brüssel – Wegen der Nachwehen des Brexit-Votums vertagt die EU-Kommission die Entscheidung über den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat auf die letzte Minute. Die Kommissare kamen heute zu Beratungen über das britische Referendum und zur Vorbereitung des EU-Gipfels morgen und übermorgen zusammen. Zu einer Entscheidung über eine Verlängerung der Glyphosat-Zulassung kam es deshalb nach Angaben aus der Brüsseler Behörde nicht.
Die geltende Zulassung für die Substanz in Europa läuft am 30. Juni aus. Die EU-Kommission könnte die Genehmigung auch im sogenannten schriftlichen Verfahren erteilen, also ohne dass die EU-Kommissare zusammensitzen.
Es wird erwartet, dass die EU-Behörde den umstrittenen Unkrautvernichter für bis zu weitere 18 Monate in Europa zulassen wird. In dieser Zeit soll die europäische Chemikalienagentur Echa ihre Bewertung vorlegen. Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Unter den EU-Staaten gab es trotz wiederholter Versuche nicht die nötige Mehrheit für eine Verlängerung oder Neuzulassung von Glyphosat. Deshalb ist nun die EU-Kommission am Zug.
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