Ausland

EU-Kommission will Ungleichheiten bei Behandlung von Krebs bekämpfen

  • Donnerstag, 3. Februar 2022
/picture alliance, AP, Virginia Mayo
/picture alliance, AP, Virginia Mayo

Brüssel – Im Kampf gegen Krebs will die EU-Kommission mehr Gerechtigkeit bei Vorsorge, Früherken­nung und Behandlung. Kurz vor dem morgigen Weltkrebstag legte die Brüsseler Behörde gestern meh­rere Initiativen vor, um das Niveau in der Europäischen Union (EU) anzugleichen.

Es gebe innerhalb und zwischen den EU-Staaten sowie zwischen Bevölkerungsgruppen erhebliche Unter­schiede, teilte die EU-Kommission mit. So unterscheide sich die Gebärmutterhalskrebsrate zum Teil ge­schätzt um das Fünffache, die Sterblichkeitsrate um das Achtfache.

Zur Ausrottung von Gebärmutterhalskrebs sollen die EU-Staaten dabei unterstützt werden, bis 2030 mindestens 90 Prozent der Mädchen gegen humane Papillomviren zu impfen. Dies deckt sich mit einem Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Auch soll die Impfquote unter Jungen gesteigert werden. Gebärmutterhalskrebs ist die einzige Krebsart, die sich mit einer Impfung in vielen Fällen verhindern lässt.

Zudem sieht der Plan ein neues Register vor, dass Ungleichheiten aufzeigt. Dabei sollen Unterschiede bei der Vorsorge und Behandlung aufgrund des Geschlechts, der Bildung, des Einkommens oder zwischen städtischen und ländlichen Gebieten sichtbar werden. Ein Netzwerk junger Krebsüberlebender soll die langfristige Nachsorge verbessern und Menschen mit Krankheitsgeschichte miteinander verbinden.

„Unser Ziel ist, dass jeder in der Europäischen Union die Krebsbehandlung bekommt, die er braucht“, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Der Kampf gegen Krebs habe durch COVID-19 einen Rückschlag erhalten. „Krebs ist für jeden von uns eine persönliche Geschichte“, sagte von der Leyen. Sie hatte in den vergangenen Jahren mehrfach öffentlich daran erinnert, dass ihre Schwester im Alter von elf Jahren an einem Tumor gestorben sei.

Die EU-Kommission hatte vor einem Jahr einen Aktionsplan gegen Krebs vorgelegt. Dieser sieht etwa vor, die Raucherquote drastisch zu drücken, Alkoholkonsum zu reduzieren sowie Behandlung und Nachbe­hand­lung zu verbessern. Einige Maßnahmen werden nun konkreter.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung