Ausland

EU plant Ebola-Konferenz

  • Montag, 5. Januar 2015
Uploaded: 05.01.2015 16:57:39 by mis
Christos Stylianides /dpa

Berlin – Im Kampf gegen die Ebola-Seuche will die EU zeitnah eine Konferenz organi­sieren. Das erklärte der verantwortliche EU-Koordinator Christos Stylianides heute gegenüber der Tageszeitung Die Welt. Er will in den ersten Monaten dieses Jahres eine internationale hochrangige Konferenz zur Bekämpfung von Ebola einberufen. Hier sollen politische Führungspersönlichkeiten und Angehörige von Hilfsorganisationen aus Europa und Afrika sowie aus anderen Teilen über langfristige Strategien und konkrete Maßnahmen gegen die Epidemie beraten.

Darüber hinaus gelte es zu überlegen, wie betroffene Länder und Gemeinden besser unterstützt werden können.  „Die Ebola-Epidemie hat die ohnehin fragilen Gesundheits­systeme zerstört und fürchterliche soziale Folgen", verwies der aus Zypern stammende EU-Kommissar. Er forderte die EU-Mitgliedstaaten auf, sich im Kampf gegen die Seuche stärker zu engagieren.

„Wir sind an einem kritischen Punkt angekommen“, sagte Stylianides. „Die Bekämpfung von Ebola ist auch wichtig für die Sicherheit der Menschen in Europa.“ Nötig seien derzeit vor allem deutlich mehr medizinisches Personal und mehr Hilfszahlungen. Die von der EU zur Verfügung gestellten Hilfsgelder in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro reichen aus Sicht des EU-Kommissars bei weitem nicht aus: „In Liberia habe ich ein Ebola-Behandlungszentrum besucht, das von Ärzte ohne Grenzen geführt wird. Allein so ein Zentrum kostet pro Monat rund eine Million Euro", betonte er.

Stylianides zufolge sind bis Ende 2014 bereits 375 medizinische Helfer an der Krankheit gestorben, 678 Ebola-Helfer haben sich damit infiziert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bis Jahresende 20.206 Ebola-Fälle registriert. 7.905 Menschen sind laut WHO bisher an dem Virus gestorben. Die Dunkelziffer sei aber sehr hoch.

kna/hil

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