Europäische Union will Ausstoß klimaschädlicher F-Gase auf Null reduzieren

Brüssel – Der Ausstoß sogenannter F-Gase, die besonders klimaschädlich sind, soll in der Europäischen Union (EU) bis 2050 auf Null sinken. Europaparlament und Mitgliedsstaaten einigten sich gestern auf ein schrittweises Verbot von Produkten, die F-Gase verwenden. Diese Treibhausgase stecken unter anderem in Kühlschränken, Klimaanlagen und Wärmepumpen.
Mit der Entscheidung werde verhindert, dass gerade die für die Energiewende entscheidenden Wärmepumpen auf Dauer schädliche Chemikalien ausstoßen, erklärte der parlamentarische Berichterstatter für das neue Gesetz, Bas Eickhout.
Die EU schaffe zudem klare Bedingungen für Hersteller, die F-Gase in ihren Geräten künftig ersetzen müssen. „Europäische Unternehmen sind bereits Vorreiter in der Entwicklung sauberer Alternativen für F-Gase“, fügte der niederländische Grüne hinzu.
Neue Haushaltskühlschränke dürfen der Einigung zufolge bereits ab 2026 keine F-Gase mehr verwenden. Klimaanlagen und einige Wärmepumpen mit F-Gasen dürfen ab 2027 nicht mehr verkauft werden. Für Wärmepumpen sind aber Ausnahmen möglich, um die europäische Energiewende sicherzustellen.
Die Organisation Europäisches Umweltbüro (EEB) sprach von einem Paradigmenwechsel in der Klimapolitik der EU. Das schrittweise Verbot sei ein Sieg für das Klima, die Gesundheit und für die europäische Industrie, die grüne Alternativen zu F-Gasen entwickle.
F-Gase sind fluorierte Treibhausgase, sie machen machen etwa 2,5 Prozent der Emissionen in Europa aus. Ihr Treibhauseffekt ist jedoch bis zu 25.000 Mal stärker als der von Kohlendioxid. Sie gelten zudem als besonders schädlich für die Ozonschicht.
Die Gase setzen sogenannte ewige Chemikalien in der Atmosphäre frei. Solche per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) sind in der Natur extrem langlebig und könnten gesundheitliche Auswirkungen haben. Die EU-Kommission arbeitet bereits an einem Verbot rund 10.000 dieser ewigen Chemikalien.
Die EU muss den Ausstoß von F-Gasen reduzieren, um ihre Klimaziele bis 2050 zu erreichen. Parlament und Mitgliedsstaaten müssen der Einigung noch formal zustimmen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: