Ausland

Evakuierung kranker Kinder aus Gaza verzögert sich

  • Montag, 29. Juli 2024
/picture alliance, ZUMAPRESS.com, Omar Ashtawy
/picture alliance, ZUMAPRESS.com, Omar Ashtawy

Jerusalem – Die Evakuierung von 150 kranken und verwundeten Kindern aus dem Gazastreifen über Israel in die Vereinigten Arabischen Emirate findet nicht wie geplant statt. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netan­jahu ordnete gestern Abend eine Verschiebung der Evakuierung an, wie israelische Medien berichteten.

Er habe dies mit dem tödlichen Raketenangriff der Hisbollah auf die Drusenstadt Majdal Schams in den von Isra­el besetzten Golanhöhen begründet, heißt es unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle. Bei dem Raketeneinschlag waren vorgestern zwölf Kinder und Jugendliche getötet und 19 Personen verletzt worden.

Die Verzögerung sei „ein grausames Spiel der israelischen Regierung mit dem Leben der Kinder“, reagierte die Organisation Ärzte für Menschenrechte Israel (PHRI) gestern Abend auf der Plattform X. Rache sei keine legitime Politik. Der Schmerz um die getöteten Kinder in Majdal Schams dürfe nicht für einen „zynischen politischen Schachzug“ genutzt werden.

PHRI engagiert sich nach eigenen Angaben seit Monaten darum, Tausende Kranke und Verwundete aus dem Ga­zastreifen zu evakuieren, deren medizinische Versorgung vor Ort nicht möglich sei, „nachdem Israel das Gesund­heitssystem im Gazastreifen zerstört hat“.

Unter anderem wandte sich die Organisation in einer Petition an das höchste israelische Gericht. Netanjahu hatte daraufhin in der vergangenen Woche die zuständigen Behörden angewiesen, einen Plan umzusetzen, der die Überführung von Patienten aus dem Gazastreifen über israelische Flughäfen in ein Drittland ermöglicht. Ein erstes Flugzeug mit 250 Patienten sollte laut Berichten zum Wochenbeginn vom südisraelischen Flughafen Ramon in die Emirate fliegen.

kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung