Evangelische Kirche hält an Ablehnung von Sterbehilfe fest
Hannover – Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hält an der grundsätzlichen Ablehnung von Sterbehilfe fest. Anfang der Woche hatte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider jede Form von Sterbehilfe zwar als inakzeptabel bezeichnet. Mit Blick auf seine krebskranke Frau aber erklärte er, sie im Ernstfall zu begleiten, wenn sie Sterbehilfe wünsche. „Das wäre zwar völlig gegen meine Überzeugung”, sagte Schneider der Wochenzeitung Die Zeit und ähnlich dem Magazin Stern. „Aber am Ende würde ich sie wohl gegen meine Überzeugung aus Liebe begleiten. (...) Die Liebe ist entscheidend.”
Wie ein EKD-Sprecher am Donnerstag sagte, hatte der Rat der EKD bereits Ende 2012 unter Schneiders Vorsitz festgehalten: „Aus christlicher Perspektive ist die Selbsttötung eines Menschen grundsätzlich abzulehnen, weil das Leben als Gabe verstanden wird, über die wir nicht eigenmächtig verfügen sollen. Allerdings schließt die generelle Ablehnung nicht aus, dass Menschen in einer extremen Not- und Ausnahmesituation zu einer anderen Entscheidung kommen können, die ein Außenstehender nicht ermessen kann und die es zu respektieren gilt. Ein moralisches Urteil darüber steht niemandem zu.” Innerhalb dieses Rahmens habe Schneider sich bei seinen persönlichen Worten zur Sterbehilfe bewegt, sagte der Sprecher.
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