Evangelische Krankenhäuser stellen sich auf demenzkranke Patienten ein
Berlin – Mit einem Projekt „Wissenstransfer: Demenzsensibles Krankenhaus“ engagiert sich der Deutsche Evangelische Krankenhausverband für demenzsensible Strukturen in Krankenhäusern. Schirmherr des Projektes ist der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann (CDU).
„Es werden immer mehr Menschen mit Demenz in unseren Krankenhäusern behandelt. Fremde Umgebung, anderer Tagesablauf, wechselndes Personal: All das ist für Menschen mit Demenz oftmals eine besondere Belastung. Hier bedarf es innovativer, sektorenübergreifender und kluger Versorgungskonzepte, die speziell auf die Bedarfe von Menschen mit Demenz ausgerichtet sind und ihnen den Krankenhausaufenthalt erleichtern“, sagte der Patientenbeauftragte.
Laut einer im Sommer 2016 veröffentlichten Studie „Demenz im Allgemeinkrankenhaus. Prävalenz und Versorgungssituation“ der Hochschule Mannheim und der Technischen Universität München weisen 40 Prozent aller über 65-jährigen Patienten in Allgemeinkrankenhäusern kognitive Störungen auf, fast jeder Fünfte leidet an Demenz. „Die demenzsensible Versorgung ist eine unverzichtbare Zukunftskompetenz für Krankenhäuser“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes, Christoph Radbruch.
Das Projekt „Wissenstransfer: Demenzsensibles Krankenhaus“ wird gefördert von der Robert-Bosch-Stiftung. Kooperationspartner ist die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft.
Auf die grundsätzliche Zunahme der Demenzerkrankungen wies jetzt auch das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) hin. Danach ist die Zahl der gesetzlich versicherten Patienten mit Demenz, die ambulant ärztlich betreut werden, zwischen 2009 und 2014 von 1,1 Millionen auf 1,45 Millionen gestiegen.
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