Experten weisen auf empfehlenswerten Schutz vor Grippe für Herzpatienten hin

Frankfurt am Main – Patienten mit Herzerkrankungen sollten ihr Herz vor einer zusätzlichen Schädigung durch eine Grippe mit einer entsprechenden Impfung schützen. Darauf wies die Deutsche Herzstiftung hin.
Ihr Risiko, schwer an der Grippe zu erkranken oder eine Folgeinfektion zu erleiden, sei deutlich erhöht – eine Influenza wirke sich bei etwa jedem zehnten Erkrankten zusätzlich auch auf das Herz aus, etwa in Form einer Myokarditis. „Auch ein Entgleisen der Herzschwäche bis hin zur Krankenhauseinweisung kann durch einen schweren Krankheitsverlauf einer Grippevirus- oder Pneumokokkeninfektion verursacht sein. Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung sollten sich gegen das Influenzavirus und gegen Pneumokokken, die Haupterreger einer Lungenentzündung, impfen lassen“, betonte Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.
Eine Pneumokokkenimpfung werde auch Menschen ab 60 Jahren oder Jüngeren mit einem besonderen Gesundheitsrisiko wie eine chronische Lungenerkrankung empfohlen.
Angesichts aktuell steigender COVID-19-Infektionszahlen machte die Herzstiftung auch auf die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu Auffrischimpfungen gegen COVID-19 für Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Coronaverläufe aufmerksam.
Dass Grippeviren für Herzpatienten gefährlich werden können, hat laut Experten mehrere Gründe. Zum einen bleiben die Viren nicht ausschließlich in den Atemwegen, sondern breiten sich im ganzen Körper aus und können auch das Herz angreifen. Zum anderen ist die Lunge speziell bei Patienten mit Herzschwäche besonders anfällig.
„Bei einer Herzschwäche kann sich aufgrund der verringerten Pumpleistung Blut in die Lungen zurückstauen“, erklärte Voigtländer, Ärztlicher Direktor des Agaplesion Bethanien-Krankenhauses in Frankfurt am Main. Dadurch werde das Organ anfälliger für Infektionen. Eine rechtzeitige Grippeimpfung oder eine an die neuen Coronavirusvarianten angepasste Auffrischimpfung trage dazu bei, dieses Risiko zu verringern.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: