Ärzteschaft

Ärzte rufen gefährdete Menschen zur COVID-19- und Grippeimpfung auf

  • Montag, 20. November 2023
/picture alliance, Shotshop
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Berlin – Angesichts steigender Infektionszahlen appellieren Ärztevertreter an Risikogruppen, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. „Wir haben eine sehr geringe Nachfrage nach Impfungen“, sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Welt am Sonntag (WamS).

Zwar seien viele Menschen wegen des enormen öffentlichen Drucks zu Coronaimpfungen verständlicherweise impfmüde, sagte Gassen der WamS und der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).

Für Risikogruppen könne das aber problematisch sein. Diese sollten der Impfempfehlung nachkommen, um sich zu schützen – auch gegen Influenza. Die Impfungen könnten auch kombiniert werden: „Linker Arm Grippe, rechter Arm Corona“, sagte Gassen den Zeitungen.

„Es ist immer wieder wichtig zu betonen: Für besonders gefährdete Gruppen ohne einen entsprechenden Impfschutz kann Corona nach wie vor eine schwere Erkrankung sein“, mahnte Markus Beier, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, in der Wams.

Das Gleiche gelte für die Grippe. „In einer besonders heftigen Grippesaison sterben bekanntlich zig Tausende Menschen an dieser Erkrankung.“ Die Ständige Impfkommission (Stiko) enpfiehlt Menschen ab 60 Jahren, aber auch solchen mit Grundleiden, eine Grippeschutzimpfung – und zwar jährlich von Oktober bis Mitte Dezem­ber.

Eine Basisimmunität gegen COVID-19 haben Erwachsene unter 60 Jahren nach STIKO-Einschätzung in der Regel nach zwei Impfungen und einer Erkrankung oder nach drei Impfungen. Menschen ab 60 Jahren oder solche, die durch einen schweren COVID-19-Verlauf gefährdet sind, empfiehlt die STIKO weitere Auffrisch­impfungen jeweils zwölf Monate nach der letzten Impfung oder Erkrankung – vorzugsweise im Herbst.

Für gesunde Kinder und Jugendliche seien derzeit keine COVID-19-Impfungen notwendig. Hilfreich wäre es, es gäbe beim Coronaimpfstoff „endlich“ Einzeldosen und nicht noch immer Sechserpackungen, sagte Gassen der NOZ. „Denn dafür müssen die Praxen dann gleich sechs Impflinge zusammentelefonieren, um keine Dosen wegwerfen zu müssen.“

dpa

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