Fachärzte fordern Entbudgetierung für ambulante Versorgung

Berlin – Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) fordert die Bundesregierung auf, ihr Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag zur Entbudgetierung ärztlicher Leistungen Taten folgen zu lassen und das Vorhaben auf die gesamte ambulante Versorgung auszuweiten. Von der Budgetierung sei eine Vielzahl von Fachärztinnen und Fachärzten betroffen.
„Den Krisen in der Gesundheitsversorgung, denen die Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte und alle im Gesundheitswesen tätigen Menschen tagtäglich ausgeliefert sind, sind keine neuen Aspekte", sagte Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des SpiFa.
Die Budgetierung von medizinischen Leistungen sei der Ursprung hierfür. „Verschobene oder nicht verfügbare Termine, krankes, ausgebranntes und demotiviertes Personal sowie vorherrschender Ärztemangel in allen Fachrichtungen sind die Folge.“
Die Budgetierung ärztlicher Leistungen entstehe durch die Zahlung einer morbiditätsbedingten Gesamtvergütung durch die gesetzlichen Krankenkassen mit befreiender Wirkung. Die befreiende Wirkung sichere dabei den Krankenkassen zu, dass diese im Fall der Fälle nicht automatisch Finanzmittel nachschießen müssen.
Obwohl jedes Jahr weit mehr Leistungen erbracht, als durch die gesetzlichen Krankenkassen Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, werde die Budgetierung in der ambulanten Versorgung nicht aufgehoben, kritisierte der SpiFa.
Analysen des Deutschen Instituts für Fachärztliche Versorgungsforschung (DIFA) würden zeigen, dass die Bundesländer und ärztlichen Fachgruppen von der Budgetierung sehr unterschiedlich betroffen seien. Die sogenannten Auszahlungsquoten, die durch zur Verfügung stehendes Finanzvolumen je Kassenärztlicher Vereinigung und Menge der abgerufenen Leistungen entstehen, schwankten dabei in einem Korridor von minus 20 bis 30 Prozent je Fachgruppe und Bundesland.
„Wir fordern daher die Regierungsampel und Herrn Bundesgesundheitsminister Lauterbach auf, den Worten des Koalitionsvertrages Taten folgen zu lassen und die Entbudgetierung einzuleiten“, betonte Heinrich.
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