Fachgesellschaft beklagt weltweiten Rückgang der Kinderimpfquoten

Dinslaken – Auf einen weltweiten Rückschritt bei den Impfraten gegen die im Impfplan der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgeführten Infektionskrankheiten verweist die Deutsche Gesellschaft für Tropenpädiatrie und Internationale Kindergesundheit (GTP).
In den Jahren 2020 und 2021 seien weltweit 23 beziehungsweise 25 Millionen Kinder nicht gegen beispielsweise Tuberkulose, Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Poliomyelitis und Masern geimpft worden, so die Fachgesellschaft.
Die Impfquoten lägen damit auf dem Niveau von 2008 – innerhalb von zwei Jahren seien die Errungenschaften von 15 Jahren weltweiter Impfkampagnen verlorengegangen. Besonders Asien und Teile Afrikas seien von dem Rückgang stark betroffen.
Schon jetzt sei weltweit ein deutlicher Anstieg bei Masernerkrankungen und Poliomyelitisfällen zu beobachten. Eine Eradikation dieser beiden gefährlichen Virusinfektionen rücke damit in weite Ferne, warnt die GTP. Diejenigen Kinder zu erreichen, die bisher nicht geimpft worden seien, und somit die Impflücken zu schließen, werde sehr schwierig.
Die Fachgesellschaft appelliert eindringlich an die Bundesregierung sowie die Ministerien für Gesundheit (BMG), Finanzen (BMF) und Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sich international intensiv zu engagieren. Deutschland müsse sowohl finanziell als auch logistisch alle globalen Impfprogramme langfristig unterstützen.
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