Ärzteschaft

Fachgesellschaft drängt auf Verbot von Einweg-E-Zigaretten

  • Mittwoch, 19. Februar 2025
/YarikL, stock.adobe.com
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Berlin – Nach dem Verbot von Einweg-E-Zigaretten in Belgien und Frankreich hat die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) die Politik zum Handeln aufgerufen.

„Die neue Bundesregierung darf keine Zeit verlieren und sollte nach der Wahl sofort handeln, um eine neue Generation von Nikotinabhängigen zu verhindern“, erklärte der DGP-Präsident Wolfram Windisch.

Einweg-E-Zigaretten seien eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit, insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene, betonte der Chefarzt der Lungenklinik an den Kliniken der Stadt Köln.

Laut DGP ist die Nutzung von E-Zigaretten in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen. „Mittlerweile ist die E-Zigarette bei Kindern und Jugendlichen das am häufigsten konsumierte nikotinhaltige Produkt, noch vor der Tabakzigarette und der Wasserpfeife“, erläuterte Reiner Hanewinkel, Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel (IFT-Nord).

Das Institut hat ermittelt, dass 2024 hatte jedes achte Kind im Alter von neun bis 13 Jahren schon einmal E-Zigaretten probiert hat – insgesamt 12,8 Prozent. Unter den 14- bis 17-Jährigen waren es mehr als jeder Dritte. Die Zahl der erwachsenen E-Zigaretten-Nutzenden in Deutschland lag zuletzt geschätzt bei mehr als zwei Millionen.

„Die Vielzahl der auf dem Markt angebotenen Aromastoffe für E-Zigaretten spricht natürlich besonders Jugendliche an und trägt dazu bei, dass das Suchtpotenzial bei dieser Zielgruppe deutlich erhöht wird“, so Hanewinkel.

Die DGP weist auf gesundheitliche Risiken hin, die durch das Dampfen von Einweg-E-Zigaretten auftreten können: Dazu gehören unter anderem Nikotinabhängigkeit, Schäden durch die in den E-Zigaretten enthaltenen Aromastoffe und Schädigungen durch Schwermetalle wie Nickel, Chrom und Blei. Außerdem bestünden die bekannten Risiken für Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Schäden und Atemwegserkrankungen.

„Auch wer grundsätzlich vom Rauchen loskommen will, sollte nicht erst noch auf eine fruchtig schmeckende E-Zigarette umsteigen“, sagte Windisch. Es seien genügend evidenzbasierte Therapien ohne toxisches Inhalieren verfügbar, damit der Rauchstopp gelingt, betonte der Experte.

hil

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