Fachgesellschaft fordert bessere Vergütung für psychiatrische Fachärzte
Köln – Die Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP) hat eine angemessene Vergütung für Fachärzte gefordert, die gesetzlich versicherte Patienten beim Reduzieren und Absetzen von Psychopharmaka begleiten.
Der DGSP zufolge sollten Patienten mit Psychoseerfahrung und -anfälligkeit beziehungsweise Schizophreniediagnose mittel- und langfristig möglichst niedrig dosierte neuroleptische Medikamente erhalten. „Beim Reduzieren von Psychopharmaka müssen Patienten aber gut begleitet werden“, sagte DGSP-Vorstandsmitglied Jann Schlimme. Dafür sei mehr Zeit notwendig, als derzeit dem psychiatrischen Facharzt nach den budgetierten Vergütungen für die einzelnen Patienten zur Verfügung stünde.
Laut DGSP beträgt die Pauschale aktuell rund 45 Euro pro Fall im Quartal. Dadurch seien nur ein bis zwei Termine im Quartal mit etwa fünf bis zehn Minuten Sprechzeit bei einer durchschnittlich gut organisierten psychiatrischen Facharztpraxis möglich, so Schlimme.
„Die Begleitung beim Reduzieren und Absetzen von Psychopharmaka erfordert aber eine höhere Terminfrequenz und längere Termindauer“, betonte der Experte. Dies sei langfristig sinnvoll und erfolgreich. Die Fachgesellschaft fordert deshalb eine bessere Vergütung dieser Leistungen.
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