Fachgesellschaft stellt Strategiepapier für die Labormedizin vor

Berlin – Eine gute Vorbereitung auf kommende mögliche Pandemien, globale Krisen oder möglicher Sabotageakte sind in Deutschland notwendig. Das hat die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) betont.
„Wenn wir dann erst wieder den Werkzeugkasten zusammenbasteln müssen, verlieren wir viel Zeit und Ressourcen – und am Ende womöglich sogar Menschenleben“, sagte der Präsident der Fachgesellschaft, Harald Renz, bei der Vorstellung eines „Nationalen Strategieplans Labormedizin“.
Die DGKL formuliert darin sieben zentrale Forderungen. Dazu gehört die nachhaltige Finanzierung der Labormedizin und Sicherstellung ihrer flächendeckenden Verfügbarkeit – auch in Krisenlagen. Ein Unterpunkt fordert die „Entwicklung eines Notfallplans zur Aufrechterhaltung der Labormedizin im Falle von Pandemien oder anderen Krisenlagen“.
Durch den Aufbau von Labornetzwerken über die Versorgungsektoren hinweg könnte im Krisenfall die schnelle Weitergabe von Informationen sowie die rasche Aktivierung von Testkapazitäten gewährleistet werden, so die Fachgesellschaft weiter.
Der zweite Komplex widmet sich der Digitalisierung – dabei geht es unter anderem um die Nutzung von künstlicher Intelligenz und dem Schutz der Labormedizin vor Cyber-Angriffen.
Wichtig sei außerdem, die Labormedizin in die nationale Strukturen für die Pandemie- und Krisenvorsorge einzubinden. Der Fachgesellschaft geht es zudem – viertens – um die „Förderung neuer Technologien und Sicherstellung höchster Standards in der Labormedizin“.
Fachkräftesicherung und eine Förderung für lebenslanges Lernen sowie weniger Bürokratie sind weitere Anliegen der DGKL. Last but not least will die Gesellschaft nachhaltiges Arbeiten in der Labormedizin fördern.
Für die Umsetzung dieser Ziele sei die Einrichtung einer Koordinierungsstelle „Labormedizin der Zukunft“ beim Bundesgesundheitsministerium nötig, heißt es im Strategiepapier. Diese sollte in enger Zusammenarbeit mit der DGKL die Implementierung der Maßnahmen steuern und überwachen.
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