Ärzteschaft

Fachgesellschaften und Berufsverband fordern bessere Versorgung von Schmerzpatienten

  • Donnerstag, 23. März 2017

Berlin – Die schmerzmedizinische Versorgung in Deutschland deutlich zu verbessern, ha­ben Schmerzmediziner und Therapeuten auf dem zweiten „Nationalen Versorgungs­forum Schmerz“ Ende März gefordert. Das Forum haben die Deutsche Schmerzliga (DSL), die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) und der Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutsch­land (BVSD) gemeinsam gestaltet.

„Patienten mit chronischen Schmerzen benötigten eine intensive, spezialisierte und durch verschiedene Disziplinen aufeinander abgestimmte Behandlung“, hieß es aus den Verbänden. Strukturelle Defizite verhinderten jedoch häufig eine angemessene Behand­lung der Patienten.

Fachgesellschaften und der Berufsverband fordern daher eine eigene schmerzmedi­zini­sche Bedarfsplanung. Außerdem sollte die Vergütung der Schmerztherapie aus der mor­bi­ditätsorientierten Gesamtvergütung herausgenommen werden. Wichtig sei zudem, die Betreuung von Schmerzpatienten in der Aus-, Weiter- und Fortbildung stärker zu veran­kern. Auf lange Sicht fordern die Verbände einen eigenen Facharzt Schmerzmedi­zin.

Bereits jetzt sollten Versorgungskonzepte, die bereits in vielfältigen Projekten erfolg­reich liefen, in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung überführt werden, so DSL, BVSD und DGS.

Die Verbände rechnen vor: 1.173 ambulant tätige Schmerztherapeuten arbeiteten Ende 2015 in Deutschland nach der Qualitätssicherungsvereinbarung Schmerztherapie. Diese sieht besonderen Qualitätskriterien vor, zum Beispiel eine Fallzahlbegrenzung auf maxi­mal 300 Fälle je Arzt im Quartal. Demnach könnten die Therapeuten je Quartal also ma­xi­mal rund 351.000 Patienten mit chronischen Schmerzen versorgen.

Unabhängige Institute kämen aber auf einen Bedarf in Millionenhöhe: So habe das Bun­des­ver­siche­rungsamt (BVA) für das Jahr 2014 von 3,4 Millionen Patienten mit schweren und hoch­problematischen chronischen Schmerzen berichtet.

hil

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