Fachkräftemangel konterkariert Strukturvorgaben der Politik
Berlin – Die patientenorientierte Krankenhausversorgung in Deutschland zu stärken, fordern der Deutsche Evangelische Krankenhausverband (DEKV) und der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) nach einer gemeinsamen Vorstandssitzung heute in Düsseldorf.
Sie kritisierten, Personaluntergrenzen oder Mindestmengen garantierten noch keine hochwertige Behandlung der Patienten. Entscheidend sei vielmehr eine ausreichende Anzahl qualifizierter und motivierter Fachkräfte. „Grundsätzlich wird der Qualitätsaspekt künftig mehr Bedeutung bekommen und dies unterstützen wir ausdrücklich“, sagte der stellvertretende kkvd-Vorsitzende Ingo Morell. Allerdings sehen die beiden Verbände Personaluntergrenzen, wie sie jetzt für einige Bereiche der Pflege festgesetzt wurden, kritisch.
„Sie können in pflegeintensiven Bereichen sowie für die Versorgung vulnerabler Patientengruppen eine Orientierung sein – allerdings helfen solche Regelungen nur dann, wenn sie von den Einrichtungen auch umgesetzt werden können“, sagte der Vorsitzende des DEKV, Christoph Radbruch. Viele Kliniken sähen sich aber außerstande, feste Vorgaben verlässlich zu erfüllen, denn der Fachkräftemangel mache es ihnen schon jetzt unmöglich, alle Pflegestellen lückenlos zu besetzen. „Zuerst ist es dringend erforderlich, die Zukunft des Pflegeberufs attraktiver zu gestalten und für mehr Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zu sorgen“, betonte er in Düsseldorf.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: