Fahrpläne für mehr Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen

Berlin – Der Gesundheitssektor trägt maßgeblich zum Ressourcenverbrauch und zur Entstehung klimaschädlicher Emissionen bei – auch im ambulanten Bereich.
Eine Arbeitsgruppe des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) hat daher im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) Handreichungen für mehr Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen erarbeitet. Sie geben Arztpraxen, Apotheken oder Pflegediensten Hilfestellungen bei der Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen.
„Die entwickelten Leitfäden zeigen, wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz konkret und aufwandsarm im Praxis- und Berufsalltag mit klarem Nutzen für Einrichtungen und Gesellschaft gelingen kann“, sagte Timm Paulus, Leiter des BMG-Referats „Umweltbezogener Gesundheitsschutz, Klima und Gesundheit“, bei der Vorstellung von Ergebnisses des Projektes „Ökologische Nachhaltigkeit im ambulanten Gesundheitswesen“.
Klimawandel und Umweltschutz seien längst auch Gesundheitsthemen – und eine nachhaltige Gesundheitsversorgung ist Teil der Lösung. Tanja Bratan, Leiterin des Geschäftsfelds Innovationen im Gesundheitssystem am Fraunhofer ISI, betonte, dass die ersten Schritte für nachhaltigeres Arbeiten einfach umzusetzen seien.
„Manchmal genügen schon kleinere Veränderungen, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen“, sagte sie auf der Veranstaltung. Die Leitfäden sollten außerdem zeigen, dass Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit nicht unbedingt mit hohen Kosten einhergehen müssten.
Der Leitfaden „Ökologische Nachhaltigkeit in der ärztlichen Praxis“ nennt beispielsweise verschiedene Punkte für den Start: Dazu gehören die Verordnung von Pulverinhalatoren anstelle der klimaschädlichen Dosieraerosole und die Umstellung auf LED-Licht in der Praxis.
„Bieten Sie Online- oder Telefonberatungstermine an, wenn kein Besuch in der Praxis notwendig ist. So können Sie CO2-Emissionen für Fahrten vermeiden“, lautet eine weitere Empfehlung. Sinnvoll sei außerdem, im Praxisteam einen Nachhaltigkeitsbeauftragten zu bestimmen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit:
1