Fallstricke beim Publizieren im Open Access
Frankfurt – Die Publikation wissenschaftlicher Ergebnisse als Open-Access-Beitrag kann dazu beitragen, dass Publikationen besser wahrgenommen werden und Wissen schneller geteilt wird. Allerdings ist die Veröffentlichung offenbar nicht immer unproblematisch. Das berichtet jetzt die Fachzeitschrift Nachrichten aus der Chemie.
Danach erhalten Wissenschaftler „nahezu täglich“ Angebote von Open-Access-Zeitschriften. Diese finanzieren sich über Gebühren, die die Autoren der Beiträge bezahlen. „Daher gibt es auch Zeitschriften, die wegen des Profits nahezu jeden Artikel veröffentlichen. Ein vertrauenswürdiges Gutachten scheint es hier nicht zu geben“, warnt das Magazin.
Es nennt Kriterien, um herauszufinden, welcher Open-Access-Anbieter seriös arbeitet: Danach sollte das Peer-Review-Verfahren der Zeitschrift verfügbar und nachvollziehbar sein. Ein anderer Indikator sei die Häufigkeit des Erscheinens der Zeitschrift: Erscheine sie nur selten oder unregelmäßig, könnten redaktionelle Abläufe nicht funktionieren. Hilfe biete auch das sogenannte Directory of Open Access Journals – eine gemeinnützige Organisation, die Open-Access-Zeitschriften bewertet und qualitativ hochwertige fördert.
Grundsätzlich gilt das Open-Access-Publizieren als sinnvolle Strategie für die Zukunft. So haben seit dem Jahr 2003 mehr als 500 deutsche und internationale Organisationen die sogenannte Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen unterzeichnet, unter ihnen die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, die Leibniz-Gemeinschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft, der Wissenschaftsrat, die Hochschulrektorenkonferenz und der Deutsche Bibliotheksverband.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will Open Access gar als Standard für wissenschaftliches Publizieren in Deutschland etablieren und hat dazu eine Förderinitiative gestartet.
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