Vermischtes

Fallzahlen von chronisch obstruktiver Lungenerkrankung zurückgegangen

  • Mittwoch, 23. April 2025
/sudok1, stock.adobe.com
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Berlin – Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist auf dem Rückzug: Der Anteil der Betroffenen sank zwischen 2017 und 2023 um knapp zehn Prozent. Das berichtet das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) in seinem „Gesundheitsatlas Deutschland“.

Danach litten im Jahr 2023 etwa 3,23 Millionen Menschen an einer COPD. Im Jahr 2017 waren es noch 3,39 Millionen Betroffene. Damit hat sich die Zahl der Patienten mit COPD in den letzten sechs Jahren um 160.000 Betroffene reduziert.

Wenn Veränderungen der Alters- und Geschlechtsstruktur der Bevölkerung berücksichtigt werden, ergibt sich für 2017 eine Krankheitshäufigkeit von 7,4 Prozent, während es 2023 nur noch 6,7 Prozent waren. Somit gab es zwischen 2017 und 2023 einen Rückgang der relativen COPD-Krankheitshäufigkeit von knapp zehn Prozent.

Der Gesundheitsatlas Deutschland macht auch Unterschiede in den verschiedenen Alters- und Geschlechtsgruppen transparent. In allen Altersgruppen erkrankten mehr Männer als Frauen an der COPD. So waren im Jahr 2023 in der Gruppe der 85- bis 89-Jährigen 14,6 Prozent der Männer und 10,1 Prozent der Frauen betroffen.

„Der Rückgang bei den COPD-Erkrankungen dürfte in erster Linie auf den zunehmenden Rauchverzicht in der Gesellschaft und die Verschärfungen der Regelungen zum Rauchverbot zurückzuführen sein“, sagte Helmut Schröder, Geschäftsführer des WIdO.

Gleichzeitig könnten aber auch Verbesserungen der Luftqualität zu einem Rückgang der Erkrankungsraten beitragen, erläuterte er. Denn die Datenerhebung zeige auch, dass die Rate der COPD-Erkrankten bei Bewohnern von Großstädten am höchsten sei. Zudem sei auch in den Regionen mit der höchsten Feinstaubbelastung eine höhere COPD-Prävalenz zu verzeichnen.

Rauchen bleibt dennoch der wichtigste Risikofaktor für COPD: Regionen, in denen laut Mikrozensus viele Raucherinnen und Raucher leben, haben auch eine höhere COPD-Prävalenz. „Rauchen ist nach wie vor einer der größten Treiber der Krankheitslast in Deutschland. Laut Studien sind etwa 15 Prozent der Todesfälle insbesondere darauf zurückzuführen“, so der WIdO-Geschäftsführer.

Der Gesundheitsatlas bricht seine Datenanalyse bis auf die Ebene der Kreise und kreisfreien Städte herunter. In Konstanz und Tübingen leben danach mit jeweils 4,2 Prozent die wenigsten Patienten mit einer COPD. Am stärksten betroffen sind zwei Städte in Nordrhein-Westfalen: Gelsenkirchen mit 11,4 Prozent und Herne mit 10,9 Prozent. 

Nordrhein-Westfalen liegt auch im Bundesländervergleich an der Spitze: Hier war der Anteil der COPD-Erkrankten an der Bevölkerung mit 8,1 Prozent im Jahr 2023 am höchsten, gefolgt von Berlin mit 8,0 Prozent und Thüringen mit 7,8 Prozent.

„Mit dem Gesundheitsatlas zeigen wir die regionalen Unterschiede auf und liefern den Verantwortlichen in den Kreisen und Kommunen eine verlässliche Basis für ihre Maßnahmen und Aktivitäten“, erläuterte Schröder. 

Die epidemiologischen Kennzahlen basieren auf den Krankenkassenroutinedaten der mehr als 27 Millionen AOK-Versicherten. Sie wurden mit einem statistischen Verfahren auf die gesamte Wohnbevölkerung in den Regionen hochgerechnet.

hil

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