Ausland

Fast 100 Todesopfer durch Choleraausbruch im Nordosten Nigerias

  • Montag, 24. September 2018
Vibrio cholerae /dpa
Choleraerreger „Vibrio cholerae“ /dpa

Lagos – Im Nordosten Nigerias sind nach Angaben der Vereinten Nationen fast 100 Menschen an der Cholera gestorben und Tausende erkrankt.

In den Bundesstaaten Yobe und Borno seien in den vergangenen zwei Wochen 97 Choleratote gezählt worden, teilte das UN-Büro für humanitäre Hilfe (Ocha) am Samstag mit. Es gebe mehr als 3.000 Fälle. Die ersten Fälle der schweren bakteriellen Durchfallerkrankung waren vor zwei Wochen in Borno gemeldet worden, wo Hundert­tausende Menschen in Flüchtlingslagern leben.

Die Menschen im Nordosten Nigerias leiden seit Jahren unter dem Aufstand der Rebellengruppe Boko Haram. Boko Haram kämpft seit 2009 gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Die Gruppe verübt unter anderem Angriffe auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen. In dem Konflikt wurden bereits mehr als 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen in die Flucht getrieben. Der Konflikt weitete sich auch auf Nigerias Nachbarländer Kamerun, Tschad und Niger aus.

Am Mittwoch hatte die UNO bekanntgegeben, dass in der Region um den Tschadsee seit Jahresbeginn schon mehr als 500 Menschen an der Cholera gestorben seien. Es handelt sich demnach um die schlimmsten Choleraepidemie in der Region seit vier Jahren.

Nach Angaben der UNO sind mehr als sechs Millionen Menschen in Gefahr, wenn der Ausbruch nicht sofort eingedämmt wird. Bevorstehende Regenfälle und Überschwemmungen könnten die Ausbreitung demnach noch beschleunigen.

Cholera ist eine hochansteckende, durch Bakterien verursachte Krankheit. Sie wird durch verschmutztes Wasser oder Nahrungsmittel übertragen. Die Erkrankten leiden unter starkem Brechdurchfall, der zum Tod führen kann.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung