FDP-Leitantrag kommt ohne Gesundheit und Pflege aus

Berlin – Der Bundesvorstand der FDP hat heute einen Leitantrag für den übermorgen beginnenden Bundesparteitag in Berlin vorgelegt. Auf zehn Seiten wollen die Liberalen ihr Profil schärfen – und sich von den Koalitionspartnern abgrenzen. Die Themen Gesundheit und Pflege werden dabei ausgespart.
Der Leitantrag des Bundesvorstands setzt auf klassisch-liberale Themen wie die Stärkung von Innovation, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Er setzt aber auch Akzente, die sich vor allem gegen den Regierungspartner Grüne richten.
So wird beispielsweise ein generelles Bekenntnis zur Technologieoffenheit bei der klimafreundlichen Transformation der Wirtschaft abgegeben. Enthalten sind einige Vorschläge, deren Umsetzung auf Widerstand der Grünen treffen dürfte.
Dies betrifft etwa die Forderung nach einer Ausweitung von Gentechnologie bei der Nahrungsmittelproduktion, die Zulassung von Schiefergasförderung in Deutschland, den forcierten Ausbau auch des Straßennetzes und die weitere Forschung an Kernenergie.
Weitere Forderungen aus dem Leitantrag: die Förderung der Erwerbstätigkeit von Frauen durch bessere Angebote der flexiblen Kinderbetreuung, eine Fachkräfteoffensive zur besseren Nutzung des Personalpotenzials im Inland, eine Stärkung der Abwehr von Cyberangriffen und Spionage, eine weitere Digitalisierung im Bildungsbereich und eine „Rückbesinnung auf das Modell der sozialen Marktwirtschaft“.
Auf dem Programm steht auch die Wiederwahl von FDP-Chef Christian Lindner. Er steht seit zehn Jahren an der Spitze der Partei und kann abermals mit einem guten Ergebnis bei der Abstimmung rechnen. Generalsekretär Bijan Djir-Sarai stellt sich ebenfalls der Wiederwahl, auch die übrigen Mitglieder von Präsidium und Vorstand werden neu gewählt.
In der Woche nach dem Parteitag richtet die FDP-Bundestagsfraktion eine „Generationenkonferenz" aus, bei dem das Thema Gesundheit und Pflege in einigen Workshops eine Rolle spielen soll.
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