FDP will mehr Flexibilität bei Aufteilung der wöchentlichen Arbeitszeit

Berlin – Die FDP will mehr Flexibilität bei der Aufteilung der wöchentlichen Arbeitszeit. Der Gesetzentwurf, der morgen in den Bundestag eingebracht werden soll, sehe auch eine Verkürzung der vorgeschriebenen Ruhezeiten vor, berichteten die Märkische Oderzeitung und die Südwestpresse.
„Durch die Digitalisierung wird sich die Arbeitswelt massiv verändern“, begründete der sozialpolitische Sprecher der FDP, Pascal Kober, die Gesetzesinitiative. „Unser Arbeitszeitgesetz muss deshalb flexibilisiert werden.“
Künftig werde es immer öfter um projektbezogene Tätigkeiten gehen und immer weniger darum, an einem spezifischen Ort oder zu einer spezifischen Zeit zu arbeiten, sagte Kober. Homeoffice und mobiles Arbeiten böten neue Chancen.
Bislang dürfen Beschäftigte in Deutschland im Regelfall pro Tag höchstens acht Stunden arbeiten - bei fünf Arbeitstagen sind das 40 Stunden pro Woche. Erlaubt sind wöchentlich maximal 48 Stunden, dann aber verteilt auf sechs Werktage. Außerdem sind zwischen Arbeitsende und Arbeitsanfang am kommenden Tag elf Stunden Ruhezeit vorgeschrieben, die im Einzelfall auf neun Stunden reduziert werden können.
Diese Ruhezeiten sollen nach dem Willen der FDP in Tarifverhandlungen verkürzt werden dürfen, wenn sie später ausgeglichen werden. Sie orientieren sich dem Bericht zufolge an der EU-Arbeitszeitrichtlinie.
Linken-Fraktionsvize Susanne Ferschl kritisierte die Gesetzensinitiative. „Kürzere Ruhepausen und längere Arbeitszeiten werden zu mehr Krankheiten bei den Beschäftigten führen“, erklärte sie heute. Mit zunehmender Dauer der Arbeitszeit steige die Gefahr von Arbeitsunfällen stark an. „Die FDP muss lernen, dass das Arbeitszeitgesetz ein Schutzgesetz ist“, betonte sie.
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