Vermischtes

Feuerwehrge­werkschaft beklagt Übergriffe auf Retter in Silvesternacht

  • Dienstag, 3. Januar 2017
Uploaded: 09.09.2016 11:44:58 by maybaum
/dpa

Solingen – Feuerwehrleute und Rettungskräfte sind auch in der zurückliegenden Sil­ves­ter­nacht Opfer brutaler Übergriffe geworden. Der dramatischste Fall ereignete sich in Salzgitter-Thiede, wie die Deutsche Feuerwehrgewerkschaft heute in Solingen mitteilte.

Dort feierten demnach Partygäste den Jahreswechsel ausgerechnet in der Zufahrt des Feuerwehrhauses. Als die Feuerwehr ausrücken musste, wurden die Einsatzkräfte den Angaben zufolge massiv daran gehindert und mit Böllern beworfen.

Der Zwischenfall mündete schließlich laut Feuerwehrgewerkschaft in einer wilden Prü­ge­lei, bei der Retter geschlagen und getreten wurden – auch als Einsatzkräfte bereits am Boden lagen. „Es fielen Äußerungen wie: ,Der lebt ja noch’“, berichtete der Verband. Zwei Feuerwehrleute mussten mit Knochenbrüchen und ausgeschlagenen Zähnen ins Krankenhaus gebracht werden.

In Duisburg wurde laut Feuerwehrgewerkschaft in der Silvesternacht ein Helfer verletzt, als Böller in einen Rettungswagen geworfen wurden. Im saarländischen Völklingen hin­derte eine Gruppe Jugendlicher die Feuerwehr am Ausrücken – die Polizei musste Platz­verweise erteilen.

In Dortmund wurden aus einer Gruppe von fast tausend Menschen gezielt Böller auf Po­lizisten und in die Menschenmenge geworfen. Mit Raketen beschossen und Böllern be­wor­fen wurden Einsatzkräfte den Angaben zufolge auch in Augsburg und im Hochtau­nus­kreis.

Der Vorsitzende der Feuerwehrgewerkschaft, Ingo Schäfer, zeigte sich schockiert von den Übergriffen. „Gewalt gegen Rettungskräfte ist absolut unhaltbar, wir leisten unseren Dienst zum Wohl der Gesellschaft und konkret für Menschen, die unsere Hilfe benöti­gen.“ Wer die Rettungskräfte am Ausrücken hindere, schade den Hilfesuchenden. „Ge­gen diese Täter muss konsequent vorgegangen werden“, forderte Schäfer.

Wenn wie in Thiede sogar ehrenamtliche Retter angegriffen und krankenhausreif ge­prü­gelt würden, sei es zudem nicht verwunderlich, dass Freiwillige Feuerwehren keinen Nachwuchs finden.

afp

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