Foodwatch bemängelt Comicwerbung für überzuckerte Kindergetränke

Berlin – Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat Werbung mit Comicfiguren für süße Kindergetränke kritisiert. Die Lebensmittelindustrie nutze die bunten Figuren etwa auf Etiketten, um schon die kleinsten Kinder zu ködern, teilte die Organisation heute anlässlich des Welt-Diabetes-Tags mit. Hersteller torpedierten damit die Bemühungen von Eltern und Lehrern, Kinder für eine gesunde Ernährung zu begeistern.
Die Kinderwerbung für überzuckerte Produkte müsse beendet werden, forderte Foodwatch. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) und die Getränkeindustrie müssten handeln. Nach einer Foodwatch-Untersuchung enthalten mehrere Getränke mit Kinderwerbung mehr als acht Prozent Zucker. In einem Produkt seien fast sieben Zuckerwürfel in einem 200-Milliliter-Trinkpäckchen, hieß es.
Ein hoher Konsum gezuckerter Getränke wird mit der Entwicklung von Typ-2-Diabetes und anderen chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) trinken gerade Kinder aus sozial und wirtschaftlich schwachen Familien häufiger solche Getränke. Sie nehmen damit viel Energie auf, ohne dadurch satt zu werden – das kann zu Übergewicht beitragen.
Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichkeiten haben nach RKI-Daten seit Mitte der 1970er-Jahre weltweit zugenommen. In Deutschland stagnieren die Zahlen inzwischen auf hohem Niveau. Bei den Drei- bis 17-Jährigen gelten demnach 15,4 Prozent als übergewichtig oder adipös.
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