Streit um Schul-Kakao geht die nächste Runde

Berlin – Der Streit um subventionierten Kakao an den Schulen in Nordrhein-Westfalen (NRW) geht in die nächste Runde. Die Verbraucherorganisation Foodwatch mahnte nach eigenen Angaben den größten Schulmilchlieferanten Landliebe und die Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW ab, weil sie gesüßte Milchprodukte trotz ihres Zuckergehalts als gesund dargestellt hätten. Solche Werbeaussagen seien rechtlich nicht zulässig.
In der Abmahnung wirft Foodwatch Landliebe vor, in einer Elternbroschüre behauptet zu haben, dass Schüler durch den Verzehr der gezuckerten Schokomilch in den „Bereich optimaler geistiger Leistungsfähigkeit“ gelangten. Ähnlich habe sich auch der Verband geäußert.
Derartige gesundheitsbezogene Werbeaussagen, mit denen suggeriert werde solle, das sich der Verzehr der Schokomilch positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit und die Gesundheit auswirke, seien nach dem EU-Recht nicht zulässig. Foodwatch forderte das Unternehmen und den Verband auf, diese und ähnliche Aussagen ab sofort nicht mehr zu tätigen und eine entsprechende Unterlassungserklärung abzugeben.
Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW betonte in einer ersten Stellungnahme, sie könne die Anschuldigungen „fachlich nicht nachvollziehen“, habe aber eine rechtliche Überprüfung veranlasst. Gleichzeitig äußer sich ihr Unverständnis „über den erneuten Angriff von Foodwatch auf ausgewogene Ernährungsempfehlungen für Kinder und Jugendliche“. Von Landliebe war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
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