Forderung nach Anerkennung der Adipositas als chronische Erkrankung

Martinsried – Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) hat im Mai die von der European Association for the Study of Obesity (EASO) verabschiedete „Erklärung von Venedig“ ratifiziert.
Sie fordert, die weltweite Debatte über Adipositas neu zu justieren und sie als eine Krankheit zu betrachten, die ein umfassendes und langfristiges Management erfordert und nicht eine persönliche Entscheidung der Betroffenen ist.
Sie richtet einen Appell an die Politik, öffentliche Gesundheitsorganisationen, Gesundheitssysteme, Forschungseinrichtungen und die Industrie, sich mit der notwendigen Aufmerksamkeit dieser Herausforderung zu widmen. Zentrale Forderungen des Aufrufs sind darüber hinaus die Förderung des Datenaustauschs sowie der Einsatz künstlicher Intelligenz für die Behandlung der Erkrankung. Die Erklärung ruft außerdem zum Kampf gegen Diskriminierung auf.
„Adipositas ist behandelbar. Der Zugang zu einer wirksamen multidisziplinären Behandlung der Adipositas ist jedoch häufig beschränkt, auch in Deutschland“, erläutert Jens Aberle, Präsident der DAG.
Matthias Blüher, Mediensprecher der DAG fordert für die Prävention außerdem Interventionen, „die nicht mehr nur auf individuellen Entscheidungen beruhen, sondern systemischer Natur sind“.
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