Forscher sehen keine Gefahr durch Arzneimittelrückstände im Trinkwasser

Berlin – Arzneimittel gelangen aufgrund von Ausscheidungen, aber auch durch unsachgemäße Entsorgung in Gewässer und das Grundwasser. Eine Gesundheitsgefährdung für Menschen besteht Wissenschaftlern zufolge aber im Augenblick nicht. Das zeigt ein neuer Bericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Bundestag.
„Bei der Diskussion, ob Arzneistoffe im Wasser eine Gefährdung darstellen, sind die möglichen Auswirkungen auf Menschen und ihre Gesundheit von denen auf andere Lebewesen zu unterscheiden“, schreiben sie. Es gebe aktuell keine Hinweise für eine akute oder chronische Gesundheitsgefährdung von Menschen durch Arzneistoffe im Trinkwasser.
Die Autoren berichten aber auch, dass Vorkommen und Konzentrationen pharmazeutischer Wirkstoffe in der Umwelt und insbesondere in Gewässern bislang in Deutschland nicht flächendeckend systematisch überwacht werden. Stichprobenuntersuchungen und Schätzungen würden auf einen Anstieg von Arzneimittelrückständen und anderen Mikroverunreinigungen in Gewässern und im Trinkwasser hinweisen.
Dennoch sei die Thematik relevant, da Mikroverunreinigungen durch Arzneimittelrückstände tendenziell zunähmen und chronische Gesundheitsgefährdungen auch bei Exposition mit sehr geringen Konzentrationen auftreten könnten.
Daher sei besondere Wachsamkeit bei Risikogruppen wie ungeborenem Leben, Kleinkindern, Heranwachsenden sowie älteren Menschen geboten, so die Autoren des Berichtes.
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