Forschungsministerin warnt vor Freigabe von Impfstoffpatenten

Berlin – Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich gegen die Freigabe von Patenten für Coronaimpfstoffe ausgesprochen. „Damit würden wir die Impfstoffentwicklung gefährden“, sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
„Die Unternehmen forschen lange und investieren viel, bevor sie eine Zulassung bekommen. Eine Freigabe der Patente würde das zunichte machen.“ Eine andere Frage sei, ob die Produktionskapazitäten nicht weiter erhöht werden könnten.
Stark-Watzinger betonte, Deutschland sei einer der größten Geldgeber für die internationale Impfstoffallianz Cepi. „Auch haben und werden wir viele Millionen Impfstoffdosen spenden“, sagte sie. „Eine Aufgabe der Entwicklungszusammenarbeit wird sein, Infrastruktur zur Impfstoffproduktion in verschiedenen Ländern aufzubauen.“
Viele Schwellen- und Entwicklungsländer sind vehement für die Freigabe. Befürworter einer Aufhebung des Patentschutzes sehen darin einen Weg, die vorhandenen Impfstoffe im Süden der Welt schnell und bezahlbar zur Verfügung zu stellen.
Während in Deutschland und anderen Industrienationen immer größere Teile der Bevölkerung bereits zum dritten Mal geimpft werden, haben viele Menschen in anderen Teilen der Welt noch nicht einmal eine Erstimpfung erhalten.
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