Forschungspreise zur Medizin im Nationalsozialismus vergeben
Berlin – Zwei wissenschaftliche Arbeiten zur Aufarbeitung der Geschichte der Ärzte im Nationalsozialismus haben den diesjährigen „Herbert-Lewin-Forschungspreis“ erhalten. Ausgezeichnet wurde die Forschergruppe Ulrike Eisenberg, Hartmut Collmann und Daniel Dubinski für ihre Arbeit „Verraten – Vertrieben – Vergessen. Werk und Schicksal nach 1933 verfolgter deutscher Hirnchirurgen“ sowie Jessica Tannenbaum für ihre Forschungsarbeit „Medizin im Konzentrationslager Flossenbürg 1938–1945. Biografische Annäherung an Täter, Opfer und Tatbestände“. Beide erhalten je 7.500 Euro Preisgeld.
Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vom Bundesgesundheitsministerium, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Bundesärztekammer und der Zahnärztekammer vergeben. Der Arzt Herbert Lewin (1899–1982) stand zwischen 1963 und 1969 an der Spitze des Zentralrates der Juden in Deutschland. 1941 war er deportiert worden und arbeitete in mehreren Konzentrationslagern als Häftlingsarzt.
Die Jury setzt sich aus Vertretern des Zentralrats der Juden in Deutschland, des Bundesverbandes Jüdischer Ärzte und Psychologen in Deutschland sowie aus Vertretern der auslobenden Organisationen zusammen.
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