Vermischtes

Fortschritte bei Infektionsprävention und Früherkennung von Nierenerkrankungen

  • Dienstag, 22. Oktober 2024
/Crystal light, stock.adobe.com
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Berlin – Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat Entscheidungen zu sie­ben abgeschlossenen Projekten aus dem Förderbereich Versorgungsforschung getroffen.

Dabei ging es unter anderem um die Früherkennung von Nierenerkrankungen bei Kindern, die Reduzierung von Infektionen bei Dialysepatienten sowie ein Simulationsmodell, das der Ständigen Impfkommission (STIKO) Entscheidungshilfen für Impfempfehlungen bieten soll.

Das vom Innovationsausschuss geförderte Projekt Hämaturie-Kind entwickelte eine S3-Leitlinie für die früh­zeitige Abklärung der Ursachen einer Mikro-Hämaturie. Methodische Grundlage war das Regelwerk der Ar­beitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).

Die neue S3-Leitlinie soll dazu beitragen, dass nierenerkrankte Kinder früh identifiziert und bestmöglich be­handelt werden können. Die vom Projekt ebenfalls erstellte Patientenleitlinie stellt betroffenen Familien wissenschaftlich gesicherte Informationen zur Verfügung.

Das Projekt DIPS (Cluster randomisierte Interventionsstudie zur Reduktion von Infektionen bei Dialysepa­tien­ten in der ambulanten Versorgung im Stepped-Wedge Design) zielte dagegen darauf ab, das Personal in am­bu­lanten Dialyseeinrichtungen bei der Vorbeugung von dialyseassoziierten Infektionen zu unterstützen.

Dazu entwickelte es Infektionsschutz- und Schulungsmaßnahmen zur Dialyse-assoziierten-Infektionspräven­tion und Surveillance. Außerdem baute es ein standardisiertes System auf, mit dem dialyseassoziierte Infek­tionen erfasst werden können.

Der Innovationsausschuss begrüßte, dass das Nationale Referenzzentrum für die Surveillance nosokomialer Infektionen (NRZ) im Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS) die Projekterkenntnisse im AMDI-KISS bereits verfügbar gemacht hat und bei der Aktion „Saubere Hände“ die Ergebnisse ebenfalls bereits berücksichtigt wurden. Die Projekterkenntnisse werden nun zudem an die ambulanten Dialysezentren in Deutschland weitergeleitet.

Das Projekt VIPER (Vergleich von Impfstrategien zur Prävention von Erkrankung durch Respiratorische Synzy­tial-Viren) entwickelte ein mathematisches dynamisches Transmissionsmodell. Es soll helfen, die Effekte pro­phylaktischer Strategien mit Antikörpern und Impfungen für verschiedene Bevölkerungsgruppen zu berech­nen und miteinander zu vergleichen und so zur Reduzierung von RSV-Erkrankungen beziehungsweise RSV-bedingter Hospitalisierungen beitragen.

Die Projektergebnisse flossen bereits in die Empfehlung der STIKO zur RSV-Prophylaxe aller Neugeborenen und Säuglinge mit dem monoklonalen Antikörper Nirsevimab sowie in die Empfehlungen zur RSV-Impfung für ältere Erwachsene ein. Nun soll die STIKO prüfen, ob die Erkenntnisse darüber hinaus auch für die Weiterent­wicklung künftiger Empfehlungen verwendet werden können.

hil/sb

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