Ausland

Frankreich lockert und vereinheitlicht Quarantäneregeln

  • Montag, 3. Januar 2022
/picture alliance, Hans Lucas, Mathieu Thomasset
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Paris – Die Regierung in Frankreich hat eine Lockerung und Vereinheitlichung der Quarantäneregeln für Geimpfte angekündigt. Demnach müssen sich vollständig geimpfte Coronainfizierte ab heute unabhängig von der Variante in der Regel für sieben Tage isolieren, kündigte Gesundheitsminister Olivier Véran in einem Interview mit der Sonntagszeitung Journal du Dimanche an. Sie können sich aber bereits nach fünf Tagen durch einen negativen Antigen- oder PCR-Test freitesten.

Die Quarantäne für Kontaktpersonen, die vollständig geimpft sind, wird aufgehoben. Véran betonte aller­dings, dass Betroffene weiterhin Distanzregeln einhalten und sich „regelmäßig“ testen müssten. Bisher mussten sich Infizierte in Frankreich zehn Tage lang isolieren.

Kontaktpersonen einer mit der Omikron-Variante infizierten Person mussten mindestens sieben Tage lang in Quarantäne. Die Quarantänedauer konnte zudem unabhängig von der Variante bis zu 17 Tage betragen, wenn die Menschen mit einer infizierten Person in einer Wohnung lebte.

Die Lockerung und Harmonisierung der Regeln solle „der extrem schnellen Entwicklung der Verbreitung der Omikron-Variante in Frankreich Rechnung zu tragen“, erklärte das Gesundheitsministerium. Es soll „eine Nutzen-Risiko-Abwägung“ ermöglichen, die darauf abzielt, das Infektionsgeschehen „unter Kon­trolle“ zu halten und gleichzeitig das soziale und wirtschaftliche Leben „aufrechtzuerhalten“.

Die ersten verfügbaren Daten zeigen, dass die die Zeitspanne von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung bei der Omikron-Variante kürzer ist als bei den vorherigen Varianten. Dies spricht für eine Verkürzung der Quarantänedauer, wenn Omikron wie in Frankreich die vorherrschende Virusvariante ist.

Personen, die positiv getestet wurden und nicht alle nötigen Impfungen erhalten haben, müssen sich zehn Tage lang isolieren, wobei sie nach sieben Tagen freigetestet werden können. Die siebentägige Quarantäne wird auch für ungeimpfte Kontaktpersonen beibehalten. Diese müssen ebenfalls negativ testen, bevor sie aus der Selbstisolation dürfen.

Frankreich schließt sich einer Reihe von Ländern an, die bereits die Quarantänezeiten wegen der Omi­kron-Variante reduziert haben. In den USA wurde sie für symptomfreie Infizierte von zehn auf fünf Tage verringert. Spanien und Argentinien kündigten eine Verkürzung von zehn auf sieben Tage an.

In Deutschland empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) derzeit bei einer Ansteckung mit der Omikron-Variante noch, dass sich Infizierte und ihre Kontaktpersonen für 14 Tage isolieren sollen. Das schließt auch Geimpfte und Genesene ein. In der Politik wird jedoch über Quarantäneerleichterungen diskutiert.

afp

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