Frankreich meldet fast 19.000 Neuinfektionen in 24 Stunden

Paris – Frankreich hat innerhalb von 24 Stunden fast 19.000 neue Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 gemeldet. Wie die Gesundheitsbehörden gestern mitteilten, wurden 18.746 neue Fälle bestätigt.
Der französische Präsident Emmanuel Macron warnte in einem Fernsehinterview, dass sich das Land auf „mehr Einschränkungen“ zu bewege, vor allem in Gebieten, in denen die Ausbreitung des Coronavirus „zu schnell voranschreitet“.
„Das Virus zirkuliert seit einigen Wochen schneller“, sagte Macron. Neue Reisebeschränkungen schloss der Staatschef jedoch aus. Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran will sich heute Abend bei einem gemeinsamen Auftritt mit Wirtschaftsminister Bruno Le Maire äußern.
Die Gesundheitsbehörde der Region um Paris warnte vor einer deutlichen Verschlechterung der Lage. Derzeit sind nach ihren Angaben bereits 40 Prozent der Intensivbetten in der französischen Hauptstadt belegt, wo die höchste Coronawarnstufe gilt. In zwei Wochen dürften es demnach bereits 50 Prozent sein.
Der Direktor der Gesundheitsbehörde, Aurélien Rousseau, sagte, die Krankenhäuser müssten nun „alle Kräfte in die Schlacht schicken“. Die Gesundheitseinrichtungen seien aufgefordert worden, alle Ressourcen zu mobilisieren und sich auf die kommenden Tage vorzubereiten, schrieb er auf Twitter. Ein Notfallplan wurde aktiviert. Damit können Kliniken zum Beispiel nicht dringende Operationen verschieben.
Derzeit werden in ganz Frankreich mehr als 1.400 Menschen wegen der Lungenkrankheit COVID-19 auf Intensivstationen behandelt, bei insgesamt 5.000 Betten für Notfallpatienten. In Deutschland gab es laut Statistischem Bundesamt zuletzt mehr als fünf Mal so viele Plätze.
Die Zahl der Neuinfektionen stieg in Frankreich offiziell um 18.746, zudem starben weitere 80 Menschen innerhalb von 24 Stunden. Die Gesamtzahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie liegt in Frankreich bei mehr als 32.400.
Im Kampf gegen Corona sind in der französischen Hauptstadt seit Dienstag alle Bars und Cafés geschlossen. Für Restaurants gelten strengere Hygienemaßnahmen. Außerdem wurde die „maximale Alarmstufe“ ausgerufen.
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