Ausland

Frankreich weitet Lockdown aus

  • Donnerstag, 25. März 2021
/picture alliance, Sadak Souici / Le Pictorium
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Paris – Wegen der Wucht der dritten Coronawelle weitet Frankreich die regionalen Lockdowns aus: In drei weiteren Départements sollen Geschäfte schließen und die Bewegungsfreiheit der Bürger einge­schränkt werden, wie Regierungssprecher Gabriel Attal gestern nach einer Kabinettssitzung unter Lei­tung von Präsident Emmanuel Macron mitteilte.

Insgesamt betreffen die verschärften Coronaauflagen damit 19 Verwaltungsbezirke mit mehr als 23 Mil­li­onen Menschen. In ganz Frankreich soll zudem ein Versammlungsverbot im Freien für Gruppen von mehr als sechs Menschen gelten.

Lockdowns sollen nun auch im Département Rhone um die Großstadt Lyon im Osten Frankreichs gelten sowie in den Verwaltungsbezirken Aube südöstlich von Paris und Nièvre südlich der Hauptstadt. Die Wocheninzidenz liegt dort zwischen 300 und 450 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Im Pariser Großraum und anderen Teilen Frankreichs war bereits am Wochenende ein dritter Lockdown in Kraft getreten. Fast alle Geschäfte des nicht täglichen Bedarfs mussten schließen. Auch die Bewe­gungs­freiheit von rund 21 Millionen Menschen wurde erneut eingeschränkt.

Gestern Abend kündigte das Innenministerium zudem ein Versammlungsverbot für Gruppen von mehr als sechs Menschen im Freien an. Die Maßnahme soll landesweit gelten. Innenminister Gérald Darmanin habe die Präfekten um eine „strikte“ Anwendung der Regelung insbesondere in den am stärksten von der Pandemie betroffenen Départements gebeten. Die Maßnahme gelte jedoch nicht für angemeldete Demonstrationen oder für Großfamilien.

Auf den Intensivstationen des Landes werden inzwischen mehr als 4.600 Menschen behandelt, die Ten­denz ist steigend. Auf dem Höhepunkt der zweiten Coronawelle im November waren es rund 4.900 ge­wesen.

Auch die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot wurde mit einer COVID-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert. Der Zustand der 74-Jährigen sei aber „stabil“ und gebe „keinen Anlass zur Besorgnis“, hieß es aus ihrem Umfeld.

Bachelot ist bereits das neunte Mitglied der Staatsführung, das in Frankreich positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Auch Präsident Emmanuel Macron war im Dezember zwischenzeitlich erkrankt und hatte Symptome wie Fieber und Husten.

afp

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