Frankreich und Polen wollen verstärkte Impfstoffproduktion in Europa

Paris – Frankreich und Polen haben sich angesichts der Verzögerungen beim Impfen gegen COVID-19 für eine gesteigerte Produktion in Europa ausgesprochen.
„Wir müssen auch das Europa der Gesundheit stärken, indem wir unsere Produktionskapazitäten für Impfstoffe erhöhen“, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einem Treffen mit dem polnischen Regierungschef Mateusz Morawiecki gestern in Paris.
Das gelte aber auch für andere kritische Medizinprodukte. Morawiecki betonte, dass „die Europäisierung einiger Sektoren der Produktion“ wichtig sei. Was aus Europa ausgelagert wurde, müsse wieder zurückgeholt werden.
Macron erklärte, dass er hinter der Kritik von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Pharmakonzern Astrazeneca wegen der Lieferschwierigkeiten beim Impfstoff stehe. Er unterstütze die Aufforderung der Kommission an die Labore, ihre Aufträge zu erfüllen, sagte Macron. Der französische Staatschef betonte dabei die Wichtigkeit der Solidarität innerhalb Europas – aber auch mit Blick auf die ärmsten Länder der Welt.
„Wir sind uns bestimmter Schwierigkeiten bewusst, aber gleichzeitig unterstreichen wir, wie wichtig es ist, dass ganz Europa auf diesem Feld solidarisch agiert“, sagte auch Morawiecki.
Das Impftempo und die Impfprogramme, die Zusammenarbeit mit der EU-Kommission und das Antreiben der einzelnen Impfstoffproduzenten seien die fundamentalen Aufgaben, die gemeinsam gemeistert werden müssten, so der polnische Regierungschef. „Heute prüfen wir unsere Fähigkeit, auf die größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg zu reagieren.“
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