Frauenärztliche Praxen ächzen unter finanziellem Druck

München – Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) hat vor einem Praxissterben und damit vor drohenden Versorgungsmängeln im Bereich der Mädchen- und Frauengesundheit gewarnt. Angesichts massiver Kostensteigerungen durch Inflation, notwendige Investitionen und den täglichen Praxisbedarf könne dies nur durch eine zeitnahe Honoraranpassung verhindert werden.
Die aktuell deutlich zu erkennende Flucht niedergelassener Ärzte in die Anstellung führt der BVF auf den permanent gestiegenen Kostendruck zurück und warnte eindrücklich vor einem Kollaps des Systems.
„Der BVF fordert daher eine substanzielle Erhöhung der Honorare, um die Versorgungsstandards in der ambulanten frauenärztlichen Versorgung auch zukünftig aufrecht erhalten zu können“, sagte BVF-Präsident Klaus Doubek.
Anderenfalls lasse sich auch der Prozess der Abwanderung Medizinischer Fachangestellter (MFA) aus den Praxen in die Kliniken und MVZ kaum stoppen. „Es hätte bereits im letzten Jahr zu einer deutlichen Steigerung des ärztlichen Honorars kommen müssen“, betonte auch BVF-Vorstandsmitglied Rolf Englisch.
Allerdings sei damals mit Verweis auf den 2023 anstehenden Inflationsausgleich und gegen die Stimmen der Ärzte nur eine Steigerung von zwei Prozent festgelegt worden. Bei weitem nicht genug, um die aktuellen Kostensteigerungen auszugleichen, moniert der Verband.
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