Frauenverbände fordern gleiche Teilhabe und gleiche Bezahlung
Berlin – „Da geht noch was!“ Unter diesem Motto haben 16 Frauenverbände heute ihre Forderungen in einer „Berliner Erklärung“ an die Parteien zur Bundestagswahl formuliert. Gemeinsam vertreten sie nach eigenen Angeben mehr als 12,5 Millionen Frauen in Deutschland. Der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) gehört zu den Initiatoren.
„Die Gleichberechtigung von Frauen in Arbeitswelt und Gesellschaft kommt zu langsam und nicht entschieden genug voran. Es ist höchste Zeit für weitere Schritte – und zwar in der kommenden Wahlperiode“, heißt es in der Erklärung. Sie bezieht sich auf drei zentrale Forderungen: gleiche Teilhabe, gleiche Bezahlung und – drittens – Verbindlichkeit, Transparenz und Monitoring von Gleichstellungspolitik.
Die Verbände fordern unter anderem für die Aufsichtsräte der Unternehmen, die entweder börsennotiert sind oder der Mitbestimmung unterliegen, eine feste Geschlechterquote von mindestens 30 Prozent bei Neubesetzungen ab 2018. Eine solche Zielgröße sollte auch für die Vorstandsebene und die beiden darunterliegenden Ebenen gelten.
„Das Gesetz für Entgelttransparenz ist ein erster Schritt, um geschlechterspezifische Entgeltunterschiede zu erkennen und zu beheben“, schreiben die Verbände. Weitergehende gesetzliche Regelungen und weitere Maßnahmen seien aber notwendig, damit Frauen bei der Bezahlung nicht weiterhin benachteiligt würden. Dazu gehörten unter anderem umfassende Prüfverfahren zur Bezahlung von Männern und Frauen in allen Betrieben mit Betriebsratspflicht.
Außerdem verlangen die Verbände Abschaffung des Ehegattensplittings in seiner jetzigen Form. „Es müssen schnell neue Meilensteine mit klaren Vorgaben definiert und erreicht werden“, heißt es in der Erklärung der Verbände. Gleichstellungspolitik brauche „Verbindlichkeit, Transparenz und die Kontrolle des Erreichten“. Die Verbände werden den Forderungskatalog heute und morgen den Parteien übergeben.
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