Freiburg richtet Register für Therapie wiederkehrender Harnsteine ein

Freiburg – Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Aufbau eines „Nationalen Registers für rezidivierende Steinerkrankungen des oberen Harntraktes“ unter Leitung des Universitätsklinikums Freiburg. Ziel sei es, die vorhandenen Informationen digital nutzbar zu machen und für die Entwicklung zielgerichteter individueller Therapien einzusetzen, erläuterte der Projektleiter Martin Schönthaler, Oberarzt an der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums.
Insgesamt beteiligen sich zehn urologische Universitätskliniken an dem Projekt. Dafür sollen bereits vorhandene Daten aus den Klinikinformationssystemen der beteiligten Zentren in aufbereiteter Form genutzt und durch Angaben aus einer Patienten-App ergänzt werden.
Das Register soll Fragestellungen aus drei Bereichen beantworten: Welche Auswirkungen hat die Erkrankung auf Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit der Betroffenen? Welche Risikofaktoren für wiederkehrende Harnsteine gibt es, etwa im Lebensstil und der Ernährung? Welche Therapie hilft welchem Patienten am besten?
Aus diesen Informationen will das Forschungsteam ein Ranking erstellen, das das Risiko eines einzelnen Patienten abbildet sowie die Therapieempfehlung stärker personalisieren. „Das Projekt kann einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der diagnostischen, therapeutischen und vorbeugenden Maßnahmen für Menschen mit wiederkehrenden Harnsteinen leisten“, so Schönthaler.
Im Verlauf soll sich das Projekt für weitere Universitätskliniken, nicht-universitäre Einrichtungen und ambulante Versorger öffnen. An der Projektleitung sind am Universitätsklinikum Freiburg neben der Klinik für Urologie auch die Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung, das Institut für Medizinische Biometrie und Statistik sowie von der Universität Erlangen das Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie beteiligt.
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