Vermischtes

Fresenius erreicht erneut Rekordjahr

  • Mittwoch, 22. Februar 2017

Bad Homburg – Der Gesundheitskonzern Fresenius legt 2016 das 13. Rekordjahr in Fol­ge hin. Nun peilt er auch mit Übernahmen weitere Höchststände an – trotz Unsicherhei­ten über Trump in den USA und des Brexits. Besonders gut lief es bei der ebenfalls im Dax notierten Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC). In der Flüssigmedizinspar­te Kabi, die unter anderem Infusionen anbietet, dämpften Wäh­rungseffekte die Entwick­lung aber etwas.

Der Gewinn von Fresenius stieg um zwölf Prozent auf 1,59 Milliarden Euro, wie das Unter­nehmen aus Bad Homburg heute mitteilte. Der Umsatz wuchs um fünf Prozent auf 29,1 Milliarden Euro. „Wir haben 2016 mit hohem Tempo abgeschlossen“, sagte Chef Ste­phan Sturm.

Wegen der guten Entwicklung mit Gesundheitsdienstleistungen in Nordamerika stieg der Umsatz der Tochter FMC, die auf die Behandlung von Nierenerkrankungen spezialisiert ist, zudem um sieben Prozent auf 17,9 Milliarden Dollar. Unter dem Strich stand ein Gewinn von gut 1,2 Milliarden Dollar – ein Plus von 21 Prozent. FMC erzielt über 70 Prozent sei­ner Erlöse in den Vereinigten Staaten.

Sorgen über mögliche Eingriffe von US-Präsident Donald Trump in das amerikanische Gesundheitssystem macht sich FMC vorerst nicht. Es sei unklar, ob Trump „Obama­care“ – die von seinem Amtsvorgänger Barack Obama eingeführte Krankenversicherung – zu­rückdrehe, sagte Chef Rice Powell. Nur ein kleiner Teil der Dialysepatienten von FMC in den USA seien Teil von Obamacare. Powell begrüßte außerdem mögliche Steuerer­leich­terungen für Unternehmen unter Trump. „Wir mögen das, es ist gut für uns.“ Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, Firmen zu entlasten. Zwar gebe es auch in Europa politische Unsicherheiten mit dem Brexit, sagte Sturm. Er habe aber nach dem Beschluss zum EU-Austritt der Briten schlimmere Fliehkräfte er­wartet.

Gewinnerwartung zwischen sieben und neun Prozent

Um das Wachstum zu steigern, peilt Sturm auch weltweit Übernahmen an. Bei der Flüs­sig­medizin-Tochter Kabi seien kleinere Zukäufe möglich. Zudem sei es denkbar, dass die Krankenhaus-Tochter Helios nach Deutschland und Spanien einen dritten Markt erschlie­ße. Auch größere Engagements seien möglich, aber nicht vor 2019/2020 zu erwarten. Eine neue Sparte wolle Fresenius aber nicht eröffnen.

Fresenius kündigte zugleich neue mittelfristige Ziele an. So soll der Umsatz bis 2020 auf 43 bis 47 Milliarden Euro steigen, der Gewinn auf 2,4 bis 2,7 Milliarden Euro. Die Ziele be­inhalten die jüngst abgeschlossene Übernahme der spanischen Klinikkette Quirónsa­lud, die größte in der Firmengeschichte. Er erwarte jährliche Einsparungen von 50 Millio­nen Euro zwischen Quirónsalud und Helios, sagte Sturm.

Für 2017 rechnet Fresenius mit einem um Währungseinflüsse bereinigten Umsatz­an­stieg zwischen 15 und 17 Prozent. Der Gewinn soll um 17 bis 20 Prozent steigen. Bei FMC soll der Erlös um acht bis zehn Prozent zulegen, der Gewinn um sieben bis neun Prozent. Von den guten Zahlen sollen nun die Aktionäre profitieren. Die Dividende von Fresenius soll um 13 Prozent auf 0,62 Euro je Aktie stiegen, die Ausschüttung von FMC um 20 Prozent auf 0,96 Euro.

dpa

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