Fußballergewerkschaft kritisiert Umgang mit Kopfverletzungen

Frankfurt am Main – Die Fußballspielergewerkschaft FIFPro hat die UEFA für ihren Umgang mit der Gesundheit der Spieler vor allem bei Kopfverletzungen kritisiert.
„Der Fußball hätte schon vor fünf Jahren dringend Maßnahmen ergreifen müssen, stattdessen geht es widersprüchlich weiter“, sagte FIFPro-Generalsekretär Jonas Baer-Hoffmann der Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Wenn die Schwächen bekannt seien, die Regeln geändert würden, aber der ausschlaggebende Punkt nicht die Frage nach der Gesundheit der Spieler sei, komme das einem moralischen Bankrott gleich.
Der Heidelberger bezog sich dabei auf den Umgang mit dem Kollaps des Dänen Christian Eriksen bei der EM, die pausenlose Spielbelastung und den Umgang mit möglichen Kopfverletzungen. Er bemängelte den Unwillen des Fußballs, sich angemessen mit dem Problem auseinanderzusetzen.
Baer-Hoffmann bezog sich dabei auf die Praxis bei der EM, dass nach Zusammenstößen offenkundig angeschlagene Spieler wie der Franzose Benjamin Pavard, der Österreicher Christoph Baumgartner und der Portugiese Danilo Pereira weiterspielten.
Die FIFPro bemängelte, dass die internationalen Regeln keine vorübergehenden Spielerwechsel zu eingehenderen Untersuchungen erlaubt. „In nahezu allen anderen Sportarten gibt es bessere Lösungen als im Fußball“, sagte Baer-Hoffmann.
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