Gastroenterologen warnen vor Blockadehaltung bei Krankenhausreform

Berlin – Die Existenzsicherung der für die Versorgung der Bevölkerung erforderlichen Krankenhäuser dürfe nicht weiter aus politischen Gründen verschleppt werden, warnte heute die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).
Die Fachgesellschaft betonte, die Sicherung einer stabilen Krankenhausversorgung müsse für alle Beteiligten in Bund und Ländern das oberste Ziel sein. Eigene politische Ambitionen müssten dahinter zurückstehen.
Die Kliniken seien dringend auf die Anpassung der Landesbasisfallwerte an die Personalkostensteigerungen und die Einrichtung eines Transformationsfonds für die dringlich anstehenden Reformen angewiesen.
„Die Preissteigerungen der letzten Zeit setzen Kliniken zunehmend unter Druck. Die meisten Träger sind nicht in der Lage, diese gestiegenen Kosten noch länger zu kompensieren“, betonte Jörg Albert, DGVS-Vorstand für Gesundheitsökonomie.
In dieser Situation sei es unverständlich, die dringlich für den Reformprozess erforderlichen Mittel an das Transparenzgesetz zu knüpfen und nicht sofort einen Transformationsfonds einzurichten, damit die Reformen direkt angegangen werden können. Auch die Anpassung der Landesbasisfallwerte an die Personalkostensteigerungen müsse direkt erfolgen.
„Es ist ein Spiel mit dem Feuer, das Transparenzgesetz als Druckmittel zu nutzen, um eigene Vorstellungen in der Krankenhausreform durchzudrücken“, warnte DGVS-Präsident Heiner Wedemeyer.
Nach Einschätzung der DGVS ist eine Reform der Krankenhauslandschaft mit einer Bündelung von allen am Markt verfügbaren Arbeitskräften zu begrüßen. Sie müsse aber in einem auf die Zukunft der Versorgung ausgerichteten und gesteuerten Verfahren ablaufen. Eine ungeplante Insolvenzwelle werde die funktionierenden Versorgungstrukturen in Deutschland erheblich bedrohen.
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