Vermischtes

Gehaltsplus von Klinikmanagern höher als bei Ärzten

  • Freitag, 8. Dezember 2017
/Stockfotos-MG, stock.adobe.com
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Köln – Die Gehälter von nicht medizinischen Führungskräften in Krankenhäusern steigen in diesem Jahr erstmals stärker als die der Ärzte. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Personal- und Managementberatung Kienbaum. Demnach haben die Kliniken in diesem Jahr die Vergütung der nicht medizinischen Führungskräfte um durchschnittlich 3,9 Prozent erhöht, die der Ärzte jedoch nur um 3,2 Prozent. Dagegen konnten in den Vorjahren meist die Ärzte die prozentual größeren Gehaltssteigerungen verbuchen.

Insgesamt erhalten der Studie zufolge nach wie vor die Chefärzte die höchste Vergü­tung, denn mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 288.000 Euro lassen sie sogar die Klinikleitung hinter sich. Diese verdient im Schnitt 199.000 Euro im Jahr – und damit etwa halb so viel wie Inhaber vergleichbarer Positionen in der Privat­wirtschaft, die 366.000 Euro erhalten.

Unterschiede nach Fachgruppen

„Die Höhe der Chefarztvergütung hängt hauptsächlich vom Fachgebiet des Arztes ab, zudem von regionalen Einflüssen, Knappheit am Arbeitsmarkt und Unterschieden in der Ausgestaltung variabler Vergütungskomponenten“, sagte Thomas Thurm, Vergü­tungs­experte für die Gesundheitswirtschaft bei Kienbaum.

Demnach verdienen die Chefs der Inneren Medizin und der Radiologie am besten: Ihr Einkommen beträgt durchschnittlich 356.000 Euro beziehungsweise 338.000 Euro. Die Chefärzte der Gynäkologie und der Pädiatrie verdienen dagegen mit 238.000 Euro beziehungsweise 202.000 Euro deutlich weniger. Bei den Oberärzten zeigt sich laut Studie zwar keine so breite Streuung der Gehälter, dennoch gibt es auch hier deutliche Unterschiede: Ein Chirurg beispielsweise liegt bei durchschnittlich 146.000 Euro, ein Oberarzt in der Geriatrie bei 105.000 Euro.

Personalleiter verdienen gut

Unter den Abteilungsleitern in der Klinikverwaltung gehören die Personalleiter mit 95.000 Euro zu den Top-Verdienern, am unteren Ende der Spanne befinden sich mit durchschnittlich 58.000 Euro die Leiter von Servicebereichen, die beispielsweise Küche und Reinigung verantworten.

Kienbaum zufolge beeinflusst die Größe des Krankenhauses – und damit meist auch der Umfang der Verantwortlichkeiten – in jedem Fall die Höhe der Vergütung erheblich: Bei den Geschäftsführern bewegen sich die Bezüge in einer Bandbreite von 157.000 Euro in kleineren Krankenhäusern mit bis zu 250 Beschäftigten und 259.000 Euro in größeren Krankenhäusern mit mehr als 2.000 Mitarbeitern.

Die Unternehmensberatung fand darüber hinaus heraus, dass Krankenhäuser und Kliniken wie in der Privatwirtschaft vermehrt eine variable Vergütung auszahlen, jedoch längst nicht im gleichen Umfang. Während zum Beispiel in Industrie­unternehmen 94 Prozent der Geschäftsführer eine erfolgsabhängige Vergütung erhalten, sind es in Krankenhäusern nur 73 Prozent.

Im Schnitt macht der Bonus bei Krankenhaus-Geschäftsführern 16 Prozent der Gesamtvergütung aus. Unter den Chefärzten erhalten dagegen 96 Prozent variable Gehaltsbestandteile. „Auch Krankenhäuser sind wirtschaftliche Unternehmen, die profitabel arbeiten müssen. Variable Komponenten nehmen in der Vergütungspraxis bei Chefärzten eine sehr bedeutende Rolle ein und sind im Markt durchweg üblich“, erklärte Thurm.

hil/sb

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